Anschlag im Einkaufszentrum
Ein Anschlag in einem Einkaufszentrum in Wien, Schüsse, wahrscheinlich Tote – als Zuschauer*in sieht man das in jeder Folge nur in kurzen abgerissenen Szenen: SEK-Einsatz, Blutspritzer, Menschen in Panik. Mögliche Opfer oder der oder die Täter bzw. Täterin bleiben bis zum Schluss im Dunkeln.

Countdown bis zum Anschlag
Die Serie springt fünf Tage zurück und nähert sich dem Anschlag wie ein Countdown mit jeder Folge um einen Tag. Jedesmal steht eine andere Person im Vordergrund — Menschen, deren Wege sich im Einkaufszentrum kreuzen, mehr oder weniger zufällig. Der Psychiater und Therapeut Reinhard Haller hat die Serie mit seinem Buch „Die Macht der Kränkung“ inspiriert.

Gute Balance zwischen Spannungsdramaturgie und Charakterdrama
Regisseur Umut Dağ hat das kluge Drehbuch von Agnes Pluch in beklemmende Bildern umgesetzt. „Am Anschlag“ bringt viel Empathie mit für seine Figuren, die Schauspieler*innen wie Johanna Wokalek, Antje Traue oder Murathan Muslu mit sehr viel Leben und Tiefe versehen. So findet die Serie eine gute Balance zwischen Spannungsdramaturgie und Charakterdrama. Und fördert die Erkenntnis, dass mehr Achtsamkeit im täglichen Miteinander nötig ist – nicht zuletzt für die innere Sicherheit.