Prachtvoller Vatikan augenzwinkernd in Szene gesetzt
McCarten und Meirelles setzen setzen den Vatikan mit seiner ehrfurchtgebietenden Pracht aufwendig, aber nicht ohne Augenzwinkern in Szene. Den größten Spaß hat das Gespann daran, sich auszumalen, wie eine Begegnung zwischen den beiden unterschiedlichen Kirchenmännern wohl ausgesehen haben könnte. Das hat seinen Reiz, und durchaus komische Momente.
Film „Die zwei Päpste“ von Fernando Meirelles

Papst Benedikt liebte Zarah Leander-Schlager und Kommissar Rex
Der Film zeigt den sonst so unnahbaren Papst Benedikt auch als Menschen, der sich abends eine Fanta gönnt, Zarah Leander-Schlager auf dem Klavier spielt oder seine Lieblingssendung „Kommissar Rex“ anschaut.
Anthony Hopkins und Jonathan Pryce glänzen
Den Großteil des Films sind die beiden Geistlichen aber in hitzige Rededuelle verstrickt. Anthony Hopkins als Benedikt und Jonathan Pryce als späterer Franziskus laufen zu Höchstform auf, wenn sie in pointierten, geistreichen Dialogen ihre komplett entgegengesetzten Ansichten vertreten.
Kirchenthematik auch für Nicht-Gläubige interessant
Die Diskussionen sind auch für Nicht-Gläubige interessant, denn neben den Problemen der Institution Kirche geht es auch um universelle Fragen von Verantwortung, Schuld und Vergebung.
Film ignoriert Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche
Zurückhaltender ist der Film, wenn es um das monströse Ausmaß des Kindesmissbrauchs in der Katholischen Kirche geht. Spätestens dann erhält der Film, so unterhaltsam und erhellend er gemacht ist, einen faden Beigeschmack. Denn er feiert Franziskus als durch und durch integren Reformer und Menschenfreund, der seine Kirche endlich ins 21.Jahrhundert führen wird.