Einmal hat Jens Söring ein Versprechen gegeben: sie zu retten. Sie, Elizabeth, ist Anfang 20, wunderschön, klug, belesen. Er ist ein Austauschstudent, 18, wenig attraktiv, hochbegabt und sehr naiv. Ihre Eltern seien eine Qual, sagt Elizabeth.
Dann sind die Eltern tot. Ermordet. Und Jens ist Elizabeths Alibi. Die beiden fliehen, werden verhaftet und verurteilt. Sie wegen Anstiftung zum Mord, er wegen Mordes. Das war 1990.

Seitdem beteuert Jens seine Unschuld. DNA-Spuren am Tatort waren nicht seine. Aber das Urteil bleibt bestehen. In einem benachbarten US-Gefängnis sitzt Elizabeth Haysom. Sie schweigt. Es gibt keinen Kontakt.
Der Mord, die Liebe, der Prozess: Marcus Vetter und Karin Steinberger haben über den Fall einen Film gedreht, der 2016 in die Kinos kam und die Frage nach einer Revision des Urteils aufwarf. Im SWR2 Feature am Sonntag aus dem Jahr 2018 vertieften Marcus Vetter und Karin Steinberger den Fall — und sprachen mit Jens Söring.
Am 17. Dezember 2020 wurde Jens Söring nach 33 Jahren Haft auf Bewährung entlassen und nach Deutschland abgeschoben. Bereits in Haft verfasste Söring mehrere Sachbücher und einen Roman, über sein erstes Jahr in Freiheit hat er nun das Buch „Rückkehr ins Leben“ veröffentlicht.
(Produktion: NDR/SWR 2018)