SWR2 Feature am Sonntag

„Ich rauche gern – Belomorkanal“: Was vom Stalin-Kanal blieb

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AUTOR/IN
Günter Kotte

Er war ein Mammutprojekt des Kommunismus: Der Kanal zwischen Ostsee und Weissem Meer. Stalin ließ ihn in den 1930er-Jahren von Zwangsarbeitern ausheben. Mehr als 25.000 Menschen kamen dabei um. Die Zigarettenmarke, die heute noch an die Wasserstraße erinnert, bewog den Autor zu einer sehr persönlichen Spurensuche.

"Meine erste "Belomorkanal" habe ich 1965 im Offizierscasino der Sowjetarmee in Dresden geraucht. Ich war 16 Jahre alt und es war die erste Zigarette in meinem Leben. Die Landkarte auf der Pappschachtel klärte mich auf ..."

So erfuhr Autor Günter Kotte von einem der gewaltigsten Großbauten des Kommunismus.

Der "Belomorkanal" heute: ein Touristenschiff in einer Schleuse (Foto: IMAGO, imago images / Russian Look)
Ein Ausflugsschiff befährt eine Schleuse des heutigen "Belomor"-Kanals.

"Belomorkanal" heißt der Kanal zwischen Ostsee und Weißem Meer, den Stalin in den 30er-Jahren von Zwangsarbeitern ausheben ließ. 25.000 Menschen verreckten vor Entkräftung und Kälte auf der Baustelle, wo ihre Leichen in den Dämmen des Kanals verschwanden.

Noch heute erinnert die Zigarettenmarke an die Wasserstraße.

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