Auch am Berliner Gorki Theater – wie schon an der dortigen Schaubühne – beginnt die Spielzeit 2021 weit vor der üblichen Zeit. Es gibt viel aufzuholen nach der pandemiebedingten Pause.
Die polnische Regisseurin Marta Górnicka, bekannt für gesellschaftspolitisch engagierte Sprechchorwerke, hat die Uraufführung „Still Life“ eingerichtet, in der, wie es im Untertitel heißt, „Ein Chor für Tiere, Menschen und andere Lebewesen“ auftritt.
Dieser Abend ist eine Katastrophe – in jeder Hinsicht, so SWR2 Kritikerin Ina Beyer. Auf der leeren grauen Bühne stehen, stampfen oder schreien acht akustisch nicht bis schlecht zu verstehende Protagonist*innen in ebenfalls grauen Ganzkörperanzügen und stoßen eine knappe Stunde lang fahrlässig unreflektierte, mangelhaft choreografierte Schlagwörter oder Thesen über Kolonialismus, Rassismus, Faschismus, Kapitalismus oder Patriarchat hervor.