Die langjährige Finanzbeamtin Bea Mtinnen hat einen möglichen Steuerbetrüger am Haken und den lässt sie so schnell nicht wieder von der Angel. Die Anfang 50-Jährige kennt sich bestens im komplizierten Steuerrecht aus.
Trotzdem wird die jüngere Kollegin Nele Neuer zur Sachgebietsleiterin befördert. Dabei lagen schon zuvor im baufälligen Finanzamt die Nerven blank. Wie soll man auf einer Baustelle voller Umzugskartons die richtigen Unterlagen finden?
Slapstick aus der Finanzbehörde
„Zellers verknappte Sprache führt zu einer unglaublichen Komik“, sagt die Schweizer Regisseurin Katharina Ramser. Die Schweizer Regisseurin Katharina Ramser bringt am Pfalztheater Kaiserslautern das satirisch-komödiantische Stück „Der Fiskus“ von Felicia Zeller auf die Bühne. Ramser weiß, wie man aus dem drögen Steuer-Thema einen unterhaltsamen Theaterabend macht.
Tatsächlich ist es sehr witzig, wenn die fünf Schauspielenden sich in floskelhaften Satzverkürzungen und Wortfindungsstörungen verästeln. Zudem ist allerlei Slapstick mit typischen Büroutensilien geboten, es gibt Tanz- und Karaokenummern und meist sind die Figuren aus der Finanzbehörde karikiert überzeichnet.
Eine Wirtschaftssatire mit Tiefgang
Finanzbeamtin Bea bekommt es mit einem mysteriösen Fall von CumEx-Papieren zu tun, bei dem einfachste Rückfragen mit anwaltlichen Drohbriefen und wissenschaftlichen Gutachten beantwortet werden. Hier zeig sich die große Stärke des Stücks.

Der selbst ernannten Wirtschaftsdramatikerin Zeller ist es nicht nur gelungen, eine humorvolle Innenansicht der Finanzbehörde zu zeichnen, ihr Stück beweist auch echte Kenntnis über die Machenschaften in der Finanzwelt.
„Die Qualität von Zellers Stücken ist ihre Mehrschichtigkeit“, sagt die Regisseurin. „Sie haben oberflächlich eine große Komik, aber die kippt auch immer wieder in eine tiefe Tragik und Ernsthaftigkeit. Die Figuren, die sie kreiert, sind Menschen mit Sorgen, Nöten, mit Schamgefühl.“