Für den Autor Björn Bicker und die Regisseurin Beata-Anna Schmutz war klar: Die Geschichten von diesem besonderen Ort, dem ehemaligen US-Militärgelände am Rande von Mannheim, brauchen eine besondere Form. Und so haben die beiden mit „New World Franklin“ eine Art Parade quer über das ehemalige US-Kasernengelände erarbeitet.
Den Stoff, der dabei erzählt wird, hat der Autor Björn Bicker bei seinen Recherchen gesammelt: Traurige, lustige und nachdenkliche Geschichten über das nicht immer einfache Zusammentreffen der deutschen Bevölkerung mit den US-Soldaten. Geschichten, die nicht nur mit diesem besonderen Ort verbunden sind, sondern auch wichtige Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte erzählen – und dank dieser Theaterproduktion hoffentlich nicht vergessen werden.
Insgesamt gibt es sechs Stationen, darunter das frühere Casino und die ehemalige Kirche. Gut zwei Stunden dauert der Theaterparcours quer durch das alte Kasernengelände.

Theater Erschütternd: "Antigone in Butscha" am Schauspielhaus Zürich
Nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, erlaubte das ukrainische Kulturministerium einigen männlichen Künstlern, das Land zu verlassen, statt an die Front zu gehen. Der Auftrag: im Ausland von der ukrainischen Sache zu erzählen. Ein solcher Künstler ist auch der ukrainische Regisseur und ehemalige Intendant des Kiewer Left Bank Theaters Stas Zhyrkov. Am Schauspielhaus Zürich inszenierte er nun den antiken Antigone-Stoff, der auf erschütternde Weise von den Gräueltaten in Butscha erzählt.
SWR2-Theaterkritikerin Eva Marburg erlebte einen Abend, der auch über das Theater an sich hinausgehe. Hier seien Menschen auf der Bühne, die Zeugnis ablegen wollen, meint sie. "Man versteht, dass die ukrainischen Künstler*innen auch inszenieren und spielen, um nicht den Verstand zu verlieren; um daran zu erinnern, dass der Krieg weiterhin da ist; um – vielleicht – in der Kunst als Mensch zu überleben."
Bühne Tanz als Experiment: „The Frame“ am Staatstheater Mainz
Finn Lakeberg, Mitglied im tanzmainz Ensemble, hat sich für sein Debüt als Choreograph eine Versuchsanordnung überlegt: Die Tänzer*innen erfahren erst während der Vorstellung, welche Bewegungen sie ausführen sollen.
Bühne Tosender Applaus für rasante Trash-Revue: forecast:ödipus am Schauspiel Stuttgart
Frech, unterhaltsam und entlarvend – so kommt der klassische Ödipus-Stoff am Schauspiel Stuttgart als Stück über die Klimakatastrophe auf die Bühne. Warum der Rat von Expertinnen und Wissenschaftlern so schwer umzusetzen ist, das zeigen Regisseur Stefan Pucher und das überzeugend aufspielende Ensemble auf grandiose Weise. Tosender Applaus bei der Uraufführung.
Bühne Abgesang auf einen alten Cowboy – Molières Menschenfeind am Staatstheater Mainz
Jan Friedrich inszeniert Jean Baptiste Molières „Der Menschenfeind” am Staatstheater Mainz als Abgesang auf einen Westernhelden. Ein Filmset auf der Bühne, das Publikum zum Hassen. Und dann lauert auch noch hinter der klapprigen Saloon-Tür ein Kamerateam, um die Schleimer und Heuchler zu belauschen.
Bühne Bilanz Heidelberger Stückemarkt
Der 40. Heidelberger Stückemarkt bot ein pralles Programm mit vielen Gastspielen aus dem In- und Ausland.
Branchentreffen der Theaterszene Vielfältige Theatertexte beim Heidelberger Stückemarkt – Vom Safer Space bis zur Survival-Show
Der Heidelberger Stückemarkt ist ein wichtiger Branchentreff für Theaterschaffende und Verlage auf der Suche nach neuen Talenten. In diesem Jahr sind die Texte so vielfältig wie die Formen.