Die Geschwister Erika und Klaus Mann waren so etwas wie die Influencer*innen der 1920er Jahre: jung, klug und prominent. Immerhin war ihr Vater der berühmte Schriftsteller Thomas Mann. Erika und Klaus schafften es allerdings nie, aus dem Schatten des berühmten Vaters heraus zu treten. Das Theater-Kollektiv „Raum + Zeit“ widmet dieser Familienkonstellation an den Münchner Kammerspielen eine digitale Inszenierung: „Gespenster – Erika, Klaus und der Zauberer“.
In der Livestream-Premiere präsentiert sich das Stück als eine Mischung aus Familienaufstellung und Seance, in der Erika Mann am Ende ihres Lebens von den Geistern der Vergangenheit heimgesucht wird. SWR Kritiker Christoph Leibold findet, das Stück erzähle „eindringlich und anschaulich am Beispiel der Familie Mann von der Schwierigkeit, sich aus Zwängen zu befreien, ohne dabei aus allen Bindungen zu fallen.“