
Die international gefeierte Performance-Künstlerin Marina Abramović übernimmt zum Wintersemester 2022/23 die erste Pina Bausch Professur an der Folkwang Universität der Künste in Essen. Die mit Mitteln der Landesregierung neu eingerichtete Professur ist benannt nach der 2009 gestorbenen Wuppertaler Tanzkünstlerin Pina Bausch. Sie hatte an der Folkwang Universität ihre Tanzausbildung erhalten. Abramović werde ein Jahr lang in Essen lehren, teilte die Universität am 5. Juli mit.
„Ich werde es immer bedauern, dass ich Pina Bausch nie persönlich getroffen habe. Sie verstand zutiefst, welche Emotionen die körperlichen Aktionen auslösen, die der Performance-Kunst so nahe stehen. Gefühle sind real, wenn Handlungen real sind.“
Die in Belgrad geborene 75-jährige Abramović gehört zu den international bedeutendsten und radikalsten Performance-Künstlerinnen. Sie studierte Malerei und tritt seit 1973 weltweit mit Performances auf, in denen sie immer wieder die eigenen psychischen und körperlichen Grenzen auslotet. Zuletzt war sie im April in Berlin in einem Projekt über die Sängerin Maria Callas an der Deutschen Oper zu erleben - in einem Bett liegend.
Ende der Professur mit öffentlicher Performance
In vier Arbeitsphasen 2022 und 2023 werde Abramović mit 25 ausgewählten Studierenden aus allen Studienbereichen - Musik, Theater, Tanz, Gestaltung und Wissenschaft - arbeiten, so die Universität. Als Abschluss ist für den Sommer 2023 eine öffentliche Performance geplant.