Bühne

„Boandlkramer“ nach Joseph Vilsmaier – Großer Theaterspaß an der Landesbühne Esslingen

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AUTOR/IN
Andreas Langen

„Der Boandlkramer und die ewige Liebe“, die bayerische Kino-Komödie von Joseph Vilsmaier und Bully Herbig ist von der Württembergischen Landesbühne Esslingen auf die Bühne gebracht worden. Für Regisseur Christoph Biermeier ist die volkstümliche Komödie über den liebestollen Gevatter Tod sehr zeitgemäß: „Es ist eine Feier des Lebens, das passt auch in unsere oft brutale Gegenwart.“

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Respektvolle Übertragung aus dem bayerischen Volkstheater

Der „Boandlkramer“, eine klassische Figur des oberbayerischen Volkstheaters, könnte am Neckar fremdeln. Da braucht es die richtige Mischung aus Authentizität und respektvoller Übertragung. Die gelingt der Württembergischen Landesbühne Esslingen in ihrer Adaption des „Boandlkramer“ perfekt. Aber wer ist denn nun der „Boandlkramer“?

„Boandl ist das bayerische Wort für Gebein, also Skelett, und Kramer ist ein Händler. Der Boandlkramer ist also einer, der mit toten Gebeinen handelt, sie wahlweise herumtransportiert, und zwar entweder von der Erde ins Paradies oder von der Erde in die Hölle.“

Der Boandlkramer und die ewige Liebe (Foto: Pressestelle, Patrick Pfeiffer für WLB)
Szenenbild: Cathrin Zellmer (Gefi) mit Fatma Altinsoy (Maxl), im Hintergrund: Christian A. Koch (Boandlkramer)

Visueller Pomp des Films überzeugend für die Bühne eingedampft

Die Esslinger Bühnenversion mit Hauptdarsteller Christian Alexander Koch, dampft den visuellen Pomp der filmischen Vorlage von Vilsmeier und Herbig clever ein. Eine einzige Kulisse reicht, um mit geschickter Licht- und Soundregie aus zwei Torbögen und ein paar Quadratmetern Spielfläche Himmel, Hölle und Erde zu machen.

Dass das so gut funktioniert, liegt auch an der der eigens komponierten Musik und an den Klangeffekten von Thomas Unruh – der passenderweise in Oberammergau aufgewachsen ist. 

 

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Andreas Langen