Ist die Dreigroschenoper eine Gangstergeschichte oder Liebesgeschichte? Ein Sozialstück oder Lehrstück? Auf jeden Fall war sie ein Riesen-Erfolg.
„Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“: Die Dreigroschenoper, uraufgeführt 1928 - vor 91 Jahren - war einer der größten Theatererfolge des 20. Jahrhunderts. Die Stadt Berlin verfiel damals einem regelrechten „Dreigroschenfieber“ - die Songs von Mackie Messer, Peachum, Polly und der Seeräuber-Jenny wurden Ohrwürmer.
Diskussion: Wie aktuell ist die Dreigroschenoper?
Was bleibt heute von dem Stück jenseits der schmissigen Songs? Was hat uns Brecht noch zu sagen?
SWR-Film von 2018: „Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“
1929 planten Bertolt Brecht und Kurt Weill die Verfilmung ihrer Dreigroschenoper, doch sie scheiterten. Erzählt wird diese Geschichte in der SWR-Kinokoproduktion „Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“.
Die Musik zu den Texten
Die bissigen Texte der „Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht wären ohne die Musik von Kurt Weill längst nicht so erfolgreich gewesen.
Der Komponist HK Gruber ist Weill-Experte und hat die musikalische Leitung zu der 2018 erschienenen SWR-Kinokoproduktion „Brechts Dreigroschenfilm“ übernommen. Vor Veröffentlichung des Filmes hat HK Gruber im Interview über die Musik und das Komponieren von Kurt Weill gesprochen.
SWR Kinokoproduktion in TV und Mediathek Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm
Nach dem Welterfolg der Dreigroschenoper 1928 will das Kino den gefeierten Autor des Stücks für sich gewinnen. Doch Bertolt Brecht (Lars Eidinger) ist nicht bereit, nach den Regeln der Filmindustrie zu spielen. Die SWR Kinoproduktion "Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm" erzählt von Brechts Kampf mit der Filmindustrie und den Dreharbeiten zur gescheiterten Verfilmung seiner Dreigroschenoper.
Coverversionen der Dreigroschenoper
CD-Tipp Lieblingsaufnahme: Dreigroschenoper mit Nina Hagen und Max Raabe
Schrill und ironisch – so klingt beim Ensemble Modern die Dreigroschenoper von Kurt Weill. Und auch die Besetzung macht’s: Nina Hagen und Max Raabe krächzen und säuseln herrlich ordinär, HK Gruber dirigiert. Wunderbar und verstörend zugleich, findet Gaby Beinhorn.
(Aufnahme von 1999 RCA Records 4321661332)
SWR-Film: „Mackie Messer – Brechts Dreigroschenfilm“
Film Schauspieler Lars Eidinger: Bertolt Brecht ist ein Held für mich
Lars Eidinger verkörpert Bertolt Brecht. Der hochgefragte und gefeierte Film- und Theaterschauspieler spielt den Dichter in der Kinoproduktion "Mackie Messer - Brechts Dreigroschenfilm", an der auch der SWR beteiligt ist. Brecht sei für ihn ein Idol, ein Held, so Eidinger im SWR2 Interview. Deshalb habe er anfangs sogar Skrupel gehabt, ihn zu spielen - aus Sorge, der Rolle nicht gerecht zu werden. Es gehe aber nicht darum, Brecht zu imitieren, sondern zu interpretieren. (Kinostart: 13.9.2018)