Unternehmerin Tara Paighambari

Vom Flüchtlingsheim zum ersten eigenen Start-up

Stand

Von Autor/in Katja Heijnen

Mit fünf Jahren musste Tara Paighambari aus dem Iran fliehen. Inzwischen ist sie Unternehmerin und engagiert sich für Meinungsvielfalt und gegen gesellschaftliche Spaltung.

Unternehmerin Tara Paighambari lächselt offen in die Kamera.

"Ich dachte, wir haben etwas angestellt!"

Das waren die Gedanken, die Tara Paighambari hatte, als sie 1995 mit fünf Jahren in Deutschland ankam. Hinter ihr lagen sorglose Jahre in ihrem schönen Wohnhaus in Teheran, vor ihr sechs Jahre in einem kalten und feuchten Zimmer gemeinsam mit ihrer Mutter und später noch ihrem Vater im Flüchtlingsheim in Berlin-Reinickendorf. Die Eltern hatten sich gegen das Mullah-Regime aufgelehnt, sich für das Recht auf uneingeschränkte Bildung eingesetzt. Ihr Leben war in Gefahr.

Angekommen

Trotz der widrigen Umstände legte Tara Paighambari eine Bilderbuchkarriere hin. Sie machte ihr Abitur, studierte Molekularbiologie und arbeitete als Unternehmensberaterin. Sie gründete ein Start-up, erfüllte sich ihren Traum und betreibt zwei Cafés. Sie sollen Orte des Ankommens sein, in denen man respektvoll miteinander umgeht, offen diskutiert und keine Angst haben muss, etwas "Falsches" zu sagen.

"Freiheit ist wie Luft zum Atmen"

Tara Paighambari treiben Fragen um: Wie können wir als Gesellschaft wieder zusammen finden? Sie setzt sich aktiv für die Bewegung "Frauen, Leben, Freiheit" ein und ist Werbebotschafterin der Bildungsinitiative "Germandream". Sie ist fest davon überzeugt, dass es zu sozialem Aufstieg nicht nur Fleiß braucht, sondern auch Menschen, die einen unterstützen und Möglichkeiten eröffnen.

Ich sehe weniger Unterschiede und mehr Gemeinsamkeiten zwischen den Menschen. Ich sage immer, ist die Haut weg, dann ähneln sich die Knochen.

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