Wolfgang Grupp: Das bedeuten die hohen Gaspreise für Trigema aus Baden-Württemberg

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Dr. med. Nabil Atassi
Moderator Nabil Atassi aus dem SWR1 Team. Zu hören in der Talk-Sendung SWR1 Leute - immer 2 Stunden für einen Gast mit interessanten Themen. (Foto: SWR)

Trigema ist eines der letzten großen Textilunternehmen mit Sitz in Deutschland. Aber Inflation und Energiekrise setzen die Firma unter Druck.

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Seit 1972 ist Wolfgang Grupp der Chef von Trigema. In SWR1 Leute spricht er über Unternehmenskultur und Durchhaltevermögen.

Trigema: Unternehmen aus Baden-Württemberg

Wolfgang Grupp ist das Gesicht und der Chef bei Trigema. Die Abkürzung steht für "Trikotwarenfabrik Gebrüder Mayer" und für einen der letzten großen Textilproduzenten in Deutschland mit Sitz in Burladingen im Zollernalbkreis. Bekannt wurde Grupp durch die Fernsehwerbung mit dem Trigema-Schimpansen, die seit 30 Jahren im Deutschen Fernsehen zu sehen ist.

Das was ich mache, sollte nichts Außergewöhnliches sein, sondern das sollte für alle Unternehmer normal sein.

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Seit 1972 führt er das Familienunternehmen, 1919 von seinem Großvater gegründet, in der dritten Generation. Trigema gehört ihm nach wie vor und erwirtschaftet aktuell einen Umsatz von jährlich knapp 120 Millionen Euro (Stand: 2020).

Ich bin kein Sozialsäusel, ich bin ein Egoist. Mir soll es gut gehen. Aber ich habe sehr schnell gemerkt, je besser ich meine Mitarbeiter behandle, je netter ich zu ihnen bin, desto mehr leisten sie und desto freudiger arbeiten sie! Und das brauchen wir. Wir brauchen ein Miteinander.

Wolfgang Grupp ist Trigema-Chef. Er erklärt in SWR1 Leute, warum für ihn nur die beste Qualität infrage kommt und er keine Billigware produzieren kann.

Inflation und Energiekrise treffen Trigema

Auch beim Textilunternehmer in Burladingen sind Energiekrise und Inflation angekommen: Dem Magazin "Fokus" sagte Grupp, dass sich "seine Kosten in den letzten zwei Jahren verzehnfacht haben". Darin sieht er eine reelle Bedrohung für sein Unternehmen.

Ich habe bisher zum Beispiel 100.000 Euro im Monat für Gas bezahlt – jetzt sind es etwa 600.000 Euro. Aber ich weiß, dass meine Mitarbeiter auch in schwierigen Zeiten zur Firma stehen. Das macht uns aus und dafür bin ich sehr dankbar.

Zuletzt machte er auch Schlagzeilen durch seine Äußerungen zum Krieg in der Ukraine. Hier fordert er eine "diplomatische Lösung anstelle von Waffenlieferungen" und gibt den USA eine Mitverantwortung für den Krieg.