Die Augen der Mona Lisa - Detailaufnahme des Gemäldes von Leonardo da Vinci. Der spektakuläre Raub des Bilds aus dem Louvre in Paris ist einer der Kriminalfälle, die die Kunsthistorikerin Susanna Partsch in ihrem Buch "Wer klaute die Mona Lisa?" schildert. (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / akg-images | akg-images)

Hat Picasso die Mona Lisa aus dem Pariser Louvre gestohlen?

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MODERATOR/IN
Nicole Köster
Moderatorin Nicole Köster aus dem SWR1 Team moderiert täglich ausßer samstags zwischen 10 und 12 Uhr die Sendung SWR1 Leute (Foto: SWR)

Spektakuläre Kunstdiebstähle: Kunsthistorikerin Susanna Partsch erforscht diese Geschichten - wie die eines Rembrandt-Bildes, das gleich viermal gestohlen wurde.

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Kunstdiebstähle: Kriminalfälle aus dem Museum

Manche Kunstwerke scheinen ihre Berühmtheit durch einen Diebstahl erlangt zu haben. Am 21. August 1911 begann die Polizei nach der gestohlenen Mona Lisa zu fahnden. Ganz Paris war in Aufruhr und hielt Gedenkgottesdienste für das verschwundene Gemälde ab. Auch Picasso galt als Verdächtiger.

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Spektakulär: der Juwelenraub aus dem Grünen Gewölbe in Dresden

In "Wer klaute die Mona Lisa?" hat Susanna Partsch die spektakulärsten Kunstdiebstähle ausgewählt und beschreibt Fälle wie aus einem Kriminalroman, die aber das Leben schrieb. Anlass für das Buch war der Juwelen-Raub von Dresden - dieser Diebstahl historischer Juwelen aus dem Grünen Gewölbe in Dresden schockierte nicht nur die Kunstwelt. Drei Jahre nach der Tat ist ein Großteil der Beute wieder da. Die Tatverdächtigen des Remmo-Clans beschreiben die Tat als Abenteuer und Mutprobe.

Kunstraub so "lohnend" wie Drogenhandel: 2 Milliarden Euro pro Jahr

Über diese und andere spektakuläre Fälle berichtet Kunsthistorikerin Susanna Partsch. Darunter ein Rembrandt, der viermal hintereinander gestohlen wurde. Oder ein Fluchtwagen voller BIlder von van Gogh, der wegen einer Reifenpanne liegen blieb. Ganz zu schweigen von einem Picasso, gestohlen von der Yacht eines saudischen Scheichs, mit dem ein Geschäft im Drogendealer- und Waffenhändlermilieu bezahlt wurde.

In SWR1 Leute berichtet Susanna Partsch über den Wandel der Darstellung von Frauen in der Kunst in der Zeit des Barocks. Artemisia Gentileschi setzte die Frau in den Mittelpunkt:

»Und das war das Neue eben: Frauen - gemeinsam sind wir stark und gemeinsam schaffen wir das.«

Die Kopie der "Geburt Christi" von Caravaggio - 46 Jahre nach einem spektakulären Kunstraub wurde eine Kopie in der Kirche "San Lorenzo" in Palermo aufgehängt. Kunsthistorikerin Susanna Partsch schildert diesen Fall in ihrem Buch "Wer klaute die Mona Lisa?". (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / ANSA | UFFICIO STAMPA)
"Die Geburt Christi" von Caravaggio - 46 Jahre nach einem spektakulären Kunstraub wurde 2015 eine Rekonstruktion in der Kirche "San Lorenzo" in Palermo aufgehängt. Kein Foto, sondern eine mit Computerprogrammen und 3D-Druckern hergestellte Kopie - bis hin zum charakteristischen Pinselstrich des Künstlers. Das Original ist bis heute verschwunden - in Verdacht: die sizilianische Mafia.

Nicht nur Museen sind Ziel der Kunsträuber

Aber - das zeigt das Buch auch: Es sind nicht immer nur die Raubzüge in Museen, bei denen unermessliche Kunstschätze meist für immer verloren gehen:

»In den 1960er Jahren begannen die systematischen Diebeszüge in Dorfkirchen. So zogen auch die Diebe der Volkacher Madonna durch fränkische Kirchen und nahmen alles mit was ihnen lohnenswert schien ... Doch an Italien reichten weder die Bayern, noch die Österreicher heran. Dort gingen die Kirchendiebstähle zahlenmäßig ins Unermessliche. Hinzu kamen die vielen kleinen Provinzmuseen und Adelspaläste, die ebenfalls Schätze bargen, die so ungesichert waren, dass sie leichte Beute wurden.«

Kunstgeschichte und Frauen in der Malerei

Jetzt hat Susanna Partsch der berühmtesten Malerin des Barock, Artemisia Gentileschi, ein Porträt gewidmet. In der umfassenden Biografie erzählt sie aus dem schillernden Leben Artemisias, die für die Medici und die Könige von Spanien und England arbeitete, Kontakte zu den Gelehrten Michelangelo dem Jüngeren und Galileo Galilei pflegte. Und die in die ehrwürdige Accademia del Disegno in Florenz aufgenommen wurde.

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