Mutter sitzt traurig vor einem Bettchen, in dem das Baby schläft: Nach der Geburt erleben viele Mütter einen Babyblues. Bleibt dieses Gefühl, haben sie eine Wochenbettdepression. Die Erkrankung kann jede Mutter treffen, bleibt aber oft unerkannt. (Foto: IMAGO, IMAGO / agefotostock)

Stefanie Palm: eine Mutter kämpft gegen postpartale Depression (PPD)

Stand
MODERATOR/IN
Jens Wolters
Moderator Jens Wolters aus dem SWR1 Team moderiert regelmäßig die Sendung SWR1 Leute mit spannenden und interessanten Gästen (Foto: SWR)

Manche unter uns haben mehr Lasten zu tragen als andere: zu pflegende Eltern, Schulden oder Zukunftssorgen. Einige schaffen es, mit der Belastung klar zu kommen, andere nicht.

»Da stürzt total viel auf einen ein, mit dem man einfach komplett überfordert ist.«

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PPD: postpartale Depression

Stefanie Palms Leben hat sich vom einen auf den anderen Tag mit der Geburt ihres Sohnes geändert. Moritz kam per Notkaiserschnitt zur Welt und befand sich direkt in Lebensgefahr. Stefanie Palm erlitt ein Trauma, hatte Angst, Moritz anzufassen, konnte nicht mit ihm alleine sein.

»Das ist ein großes Tabu, dass man nicht darüber sprechen darf, dass es einem psychisch schlecht geht. Schon gar nicht, wenn man dieses große Glück hat, dass man ein Kind gekriegt hat – da muss man sich doch nur freuen.«

Nach Bewältigung der postpartalen Depression und dem erfolgreichen Kampf zurück in den Alltag, bestand der Wunsch, ein zweites Kind zu bekommen.

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Osteogenesis Imperfecta: die Glasknochenkrankheit

Bei Philipp wurde schon während der Schwangerschaft deutlich, dass er mit dem Gen-Defekt Osteogenesis Imperfecta leben wird, umgangssprachlich bekannt als die Glasknochenkrankheit. Der Gedanke, dieses Kind nie über eine Wiese rennen zu sehen, zerschnitt Stefanie Palm das Herz – und die Depressionen kamen zurück.

Sie holte sich professionelle Hilfe, machte eine Therapie und kämpfte sich zurück ins Leben. Ihr sei klar, sagt sie in SWR1 Leute, dass die Depression sie auf die ein oder andere Weise immer begleiten wird. Aber sie hat gelernt, mit ihr umzugehen. Und: ihr Familienleben wieder zu genießen. Philipp hat daran nicht unwesentlich Anteil:

»Er ist der fröhlichste, frechste, kleine, blonde Michel aus Löneberga im Rolli, den ich kenne.«