Dora Heldt: eine der meistgelesenen Autorinnen Deutschlands
Eigentlich heißt Dora Heldt mit bürgerlichem Namen Bärbel Schmidt. Ihr Pseudonym als Schriftstellerin ist der Name ihrer Großmutter. Im Alltag hört sie auf beide Namen. Und doch gibt es einen kleinen Unterschied: Dora Heldt lebe vielleicht ein bisschen leichter als Bärbel Schmidt, meint die Erfolgsautorin.
Rund 20 Romane hat Dora Heldt bereits geschrieben. Die Zutaten dafür wählt sie so, dass sie selbst gute Laune bekommt. Wohl einer der Gründe, weshalb die meisten Bücher im Frühling spielen, sagt sie.
Ich schreibe Bücher eigentlich immer für mich.
Mit ihren Romanen rund um Christine und deren eigenwilligen Vater Heinz, wurde Dora Heldt zu einer der meistgelesenen Autorinnen Deutschlands.
Viele ihrer Romane sind in Norddeutschland verortet. Der praktische Grund: dort kenne sie sich aus, sagt Dora Heldt. Einen Roman beispielsweise in Süddeutschland zu schreiben, würde erst einmal viel mehr Rechercheaufwand bedeuten.
Roman: Die Geschichte von Johanne Johansen
In ihrem jüngsten Roman schließen sich die Cousinen Johanne Johansen und Luise Gehrke zusammen, um das traditionsreiche Familienunternehmen – eine Elbreederei – vor der Pleite zu retten.
Ob das Szenario wirklich realistisch ist? Das könne sie nicht sagen, meint Dora Heldt. Es sei ihr Wunsch gewesen, eine Geschichte über Frauen zu schreiben, die auch in nicht mehr ganz jungen Jahren noch viel bewegen können.
Die Angst, dass irgendein Buch nicht mehr funktioniert und keine Leser mehr findet, habe ich immer.
So ist die Arbeit von Schriftstellerin Dora Heldt
In ihren Romanen steckt inzwischen sehr viel Vorarbeit, sagt Dora Heldt. Alle wichtigen Fragen, was sie erzählen möchte, worum es geht, wer die Protagonist:innen sind usw. legt sie vorher fest.
In den Monaten der eigentlichen Schreibarbeit müsse sie sich "zu 75 Prozent der Zeit an den Schreibtisch zwingen". Sie sei leider nicht so diszipliniert, meint die Autorin. Ein Phänomen, das wohl viele kennen: Erst wenn der Abgabetermin näher rückt, komme sie richtig auf Zack.
Es gibt so Tage, wo ich überhaupt keine Lust habe. Und ich muss mich dann schon zwingen.
Ist ein Buch fertig, mischen sich verschiedene Gefühle: An den ersten Tagen überwiegt eine gewisse Melancholie, ein bisschen "Abschiedsschmerz". Dann kommt aber auch Erleichterung und die Freude, nun ein paar Wochen nicht mehr am Schreibtisch sitzen zu müssen.
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Selbstdisziplin und Lebensmotto: "Du musst, du kannst!"
Nicht nur ihr Pseudonym als Autorin hat sie von ihrer Großmutter. Von ihr stammt auch der Satz "Du musst, du kannst", der sich übersetzen lässt mit "Stell dich nicht so an", erklärt Dora Heldt. Ihre Großmutter habe Menschen, die hadern, nicht so gemocht. Wenn man etwas ändern muss, könne man auch etwas ändern. Es liege an einem selbst sich nicht hängen zu lassen.
Dazu gehört für Dora Heldt auch, neue Herausforderungen zu meistern. So habe sie zu ihren ersten drei Büchern keine Lesungen gehalten, weil sie sich das nicht zugetraut hat. Erst nach einem Coaching ist sie diesen Schritt gegangen.
Ich mache selten Dinge unvorbereitet. Ich bin nicht gut spontan. Ich muss immer irgendwie das Gefühl haben, ich habe mich vorbereitet.
Geboren auf Sylt, zu Hause in Norddeutschland
Dora Heldt wurde auf Sylt geboren und lebt heute in Hamburg. Sie bezeichnet Sylt als ihre Heimat – der einzige Ort, an dem sie das Gefühl hat, wirklich am richtigen Platz zu sein.
Sie kennt die Probleme von Sylt, die vielen Touristen, die im Sommer die Insel überfluten. Aber sie kennt auch die idyllischen Plätze und Orte, die sie immer wieder aufs Neue inspirieren.
Ich könnte nie einem Café schreiben, wo man ständig Gespräche hört, Leute kommen und gehen sieht und alles wimmelt. Ich brauche einfach dieses 'Nichts' beim Gucken. Das habe ich am Meer.
Die Sendung wurde am 12.12.2024 aufgezeichnet.
