Die Pandemie, die Energiekrise und der Krieg in Europa treiben immer mehr Menschen auf die Straße. Bei den Protesten und Demonstrationen äußert sich immer wieder auch Kritik am demokratischen System und seinen Institutionen. Wie steht es um die Demokratie in Deutschland? Dazu forscht der Politologe Claus Leggewie. Denn global betrachtet, ist die demokratische Staatsform auf dem Rückzug: Ein immer kleinerer Anteil der Weltbevölkerung lebt aktuell in Demokratien. Claus Leggewie ist Professor an der Universität Gießen - dort lehrte er auch über viele Jahre hinweg Politikwissenschaften. Zuletzt leitete er bis 2017 das Kulturwissenschaftliche Institut in Essen. Er analysiert die Gründe für den globalen Rückzug der Demokratie in Europa, Lateinamerika und Asien seit der Jahrtausendwende. Die Gründe dafür sind vielfältig: Die Unzufriedenheit mit den eigenen Lebensumständen, Misstrauen in die Institutionen, eine in vielen Teilen vereinfachte und zugespitzte Diskussionskultur. All dies wird immer mehr von populistischen Bewegungen aufgegriffen und kanalisiert. Hat die etablierte Politik hier versagt? Kann dieser "Demokratierückzug" aufgehalten oder gar umgekehrt werden und worauf kommt es dabei an? Darüber sprechen wir in SWR1 Leute mit Claus Leggewie.
Moderation: Nabil Atassi
People Are People SWR1 Leute
Zwei Stunden Zeit für ein Gespräch mit Menschen, die im Mittelpunkt stehen, die Herausragendes leisten oder einfach eine spannende Lebensgeschichte haben.