Prof. Frank Winkler ist Neurowissenschaftler an der Medizinischen Fakultät Heidelberg, am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD). Für seine bahnbrechenden Erkenntnisse wird Prof. Frank Winkler mit dem renommierten Forschungspreis Brain Prize ausgezeichnet. Der Brain Prize gilt als der wichtigste neurowissenschaftliche und neuromedizinische Forschungspreis weltweit und wird im Mai 2025 vom dänischen König Frederick X. in Kopenhagen verliehen.
Unser Nervensystem hat einen massiven Einfluss auf die Entstehung, Ausbreitung, Wachstum und Resistenzbildung von Krebserkrankungen. So können neue Ideen und Ansätze für eine neue Säule der Krebstherapie entstehen.
Professor Winkler stellte mit seinem Team durch eine spezielle Beobachtungstechnik fest, dass Tumorzellen lange Fortsätze bilden, ähnlich wie Nervenzellen, und sich zu einem Kommunikationsnetzwerk zusammenschließen. Dadurch ähneln Tumoren in ihrem Verhalten den neuronalen Netzwerken des Gehirns.
Neurowissenschaftler Frank Winkler erhält den Brain Prize 2025 Forschungspreis geht nach Heidelberg: Neue Erkenntnisse in der Hirntumorforschung
Frank Winkler vom DKFZ in Heidelberg wird mit dem weltweit wichtigsten Preis für Neurowissenschaften ausgezeichnet: dem Brain Prize. Er ist mit über einer Million Euro dotiert.
Wechselwirkung von Nervenzellen und Tumorzellen
Erstens bilden Tumorzellen untereinander nervenähnliche Verbindungen und kommunizieren über Calciumwellen, was sie widerstandsfähiger gegen Therapien macht. Das Netzwerk kann sich sogar selbst reparieren – ein Hinweis auf eine primitive Form von Intelligenz. Zweitens wurde festgestellt, dass Tumorzellen synapsenartige Verbindungen zu echten Nervenzellen im Gehirn aufbauen, nicht nur zu anderen Tumorzellen.
Wirkung von Nervensignalen: Erforschung hilft Tumorpatienten
Prof.Frank Winklers Forschung hat wichtige Erkenntnisse geliefert– insbesondere, dass nervenähnliche Mechanismen nicht nur bei Hirntumoren, sondern auch bei anderen Krebsarten eine Rolle spielen könnten. Wichtig ist nun, diese Erkenntnisse in wirksame Therapien umzusetzen.
Vorstand DKFZ Heidelberg Prof. Michael Baumann | 9.12.2024 Krebs: Hoffung durch Immuntherapie und Krebsforschung
Krebs galt früher als unheilbar, dann kamen Chemotherapie und Strahlenbehandlung. Welche neuen Methoden der Krebstherapie gibt es? Wir sprechen darüber mit Prof. Michael Baumann.
Es gibt bereits viele zugelassene Medikamente, die auf Nervensignale wirken, und diese werden nun in klinischen Studien getestet, um Tumornetzwerke gezielt zu stören. In Deutschland laufen dazu zwei Studien mit Glioblastom-Patienten, unterstützt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung. Ziel ist es, die Wirksamkeit und Sicherheit dieser neuen Therapieansätze zu überprüfen.
Wir haben dadurch sicherlich ein ganz neues Grundverständnis erlangen können, wie diese Tumore funktionieren.
Empathie: Mediziner als Überbringer schlechter Nachrichten
Immer wieder müssten Medizinner:innen, auch Professor Winkler, schlimme oder schlechte Diagnosen an Patienten kommunizieren. Dabei brauche es Empathie, aber auch professionelle Distanz. Ziel sei es, ehrlich zu sein, ohne Hoffnung zu nehmen – die Botschaft solle klar, aber zugleich unterstützend vermittelt werden.
Neuanfang! Wenn es anders kommt im Leben Nachwuchsfußballer Max kämpft gegen den Krebs – und gewinnt!
Max aus Heidelberg spielte Fußball in der U19 Bundesliga. Plus: super Abitur. Dann kam die Diagnose: Krebs. Damit begann für ihn der härteste Abwehrkampf seines jungen Lebens.
Besonders wichtig sei das Gefühl, dass der Patient nicht allein ist: Das medizinische Team stehe unterstützend zur Seite, auch bei den sozialen und persönlichen Folgen der Diagnose.
Man muss selber in einem resilienten Zustand sein und fähig sein, zwar empathisch zu sein, aber andererseits auch nicht jede dieser Nachrichten zu sehr an sich ranzulassen.
Wie wir unser Gehirn besser nutzen – und warum das nicht leicht zu messen ist
Wie viel Prozent unseres Gehirns wir wirklich nutzen, lässt sich nicht klar beziffern – je mehr die Forschung über das Gehirn herausfindet, desto komplexer wird das Bild. Klar ist: Das Gehirn arbeitet als riesiges Netzwerk, bei dem für jede Aufgabe viele verschiedene Bereiche zusammenspielen. Auch wenn einzelne Regionen beschädigt sind, kann das Gehirn oft erstaunlich gut kompensieren. Es bleibt also ein faszinierendes Rätsel – mit großem Potenzial.
Gehirnjogging bringt was – genau wie Musik
Wie ein Muskel lässt sich auch das Gehirn trainieren. Wer es regelmäßig fordert – etwa mit Lesen, Musikmachen oder Rätseln – kann seine geistige Leistungsfähigkeit fördern. Studien zeigen zum Beispiel, dass bestimmte Hirnregionen bei Taxifahrern durch das intensive Ortsgedächtnis-Training messbar wachsen.
Auch Musik hat einen nachgewiesenen Effekt: Sie stärkt nicht nur das Gehirn, sondern tut auch der Seele gut. Singen oder ein Instrument spielen bietet emotionalen Ausgleich und mentale Stimulation zugleich.
Gehirnjogging Gut fürs Gehirn: Merktechniken und Gedächtnistraining
Es gibt einfache Techniken, mit deren Hilfe man sich zum Beispiel eine Einkaufsliste merken kann. Ganz leicht zu lernen und erstaunlich erfolgreich!
Gut für unser Gehirn: Papier schlägt Bildschirm!
Der Mensch ist stark visuell geprägt, daher sollten wir uns dessen bewusst sein und diese Sinneserfahrungen nicht unterschätzen
Gedruckte Texte fördern das Verständnis und die Merkfähigkeit besser als digitale – das zeigen Studien. Bücher sprechen mehrere Sinne an: Man sieht, fühlt und riecht sie. Diese zusätzlichen Eindrücke helfen dem Gehirn beim Abspeichern und Verstehen von Inhalten. Fazit: Wer seinem Gehirn etwas Gutes tun will, greift besser öfter mal zum Buch als zum Tablet.
Leseliste Baden-Württemberg liest Unsere persönlichen Buchtipps 2025: Diese 15 Bücher solltet ihr lesen
Unsere Buchtipps für euch für 2025: Wir empfehlen euch 15 Bücher, die garantiert Spaß machen. Ob in eurer Freizeit, beim Warten auf den Bus oder im Urlaub.