Emilia Roig gehört zu den führenden feministischen Stimmen in Deutschland. Aufgewachsen ist sie in einer algerisch-jüdisch-karibischen Familie in Frankreich. Wegen ihrer ethnischen und sozialen Herkunft musste sie früh die Erfahrung von Ungerechtigkeit machen. Bis heute engagiert sie sich deshalb für soziale Gerechtigkeit.
Dafür war sie viel in der Welt unterwegs: bei der UN in Tansania und Uganda, bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Kambodscha und bei Amnesty International. Emilia Roig ist Gründerin und Geschäftsführerin des "Center for Intersectional Justice" in Berlin, einer gemeinnützigen Organisation, die sich für Gerechtigkeit, Gleichberechtigung und ein Leben frei von systemischer Unterdrückung für alle einsetzt. Mit ihrer Forschung möchte sie "alte Denk- und Erzählweisen aufbrechen und ein neues Bewusstsein für Gerechtigkeit schaffen."
Das Ende der Ehe: Ein Buch über Gleichberechtigung und Patriachat
Immer wieder beteiligt sie sich an öffentlichen Debatten und Diskussionsrunden zu Gleichberechtigung, setzt neue Akzente und versucht, neue Sicht- und Erzählweisen zu etablieren. Jetzt hat sie sich die Ehe als Beziehungsmodell vorgenommen: Um echte Gleichberechtigung zwischen Männern und Frauen zu schaffen, will sie die Ehe als Normativ heterosexueller Partnerschaft am liebsten abschaffen, rät aber in Einzelfällen dennoch zur Ehe.
Die Ehe sei eine der wichtigen Säulen des Patriarchats und ein gesamtes politisches, wirtschaftliches System.
Selbst ist Emilia Roig geschieden. Über mögliche neue Formen der Beziehung und wie echte Gleichberechtigung aussehen kann, darüber spricht sie in SWR1 Leute.