Sinn ist möglich – für jeden von uns
Das ist eine der Kernaussagen von Philosoph Christian Uhle. Die Frage nach dem Sinn des Lebens ist so alt wie die Menschheit - und nach Meinung von Christian Uhle drängender denn je. Pandemie und Krieg bedrücken die Menschen, dazu sehen viele Berufstätige keinen Sinn in einem Job, den sie fast täglich über viele Jahre tun.
»Wozu sind wir auf der Welt? Was ist wirklich wertvoll und wichtig im Leben? Mich selbst holten diese Fragen das erste Mal mit 16 ein. Ich war unglücklich verliebt ... sämtliche Anstrengungen in der Schule, ja, überhaupt im Leben, erschienen mir plötzlich wertlos ... Um diesem Karussell zu entkommen und mich zu ordnen, nahm ich schließlich zwei Blatt Papier und begann zu schreiben. Ich wollte dieses Gefühl, diese Frage ernst nehmen und nicht verdrängen: Was ist der Sinn des Lebens?«
"Philosophie kann heilsam sein"
Aber was ist sinnvoll und was sinnlos? Über drei Stränge versucht Uhle Antworten zu finden, neben der Philosophie auch über die Psychologie und Soziologie. Damals, als 16-jähriger, hatte er bereits ein für ihn ebenso simples wie einleuchtendes Ergebnis:
»Einen äußeren, übergeordneten Sinn des Lebens wünschen sich Menschen eigentlich nur, damit das Leben für sie selbst Sinn ergibt. Auf den EINEN Sinn des Lebens kam es also nicht zwangsläufig an. Ich musste mich vielmehr fragen, welchen Sinn die Welt für mich haben konnte.«
Einschränkend schreibt Uhle dann aber auch, dass er seiner damaligen Schlußfolgerung heute nicht mehr zustimmt - sie verwechsle das sinnvolle mit dem guten Leben. Welche Überzeugungen er heute hat, darüber wird er in SWR1 Leute sprechen.