Ihr Poesiealbum machte Pascale Hugues zur Feministin

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MODERATOR/IN
Nicole Köster
Moderatorin Nicole Köster aus dem SWR1 Team moderiert täglich ausßer samstags zwischen 10 und 12 Uhr die Sendung SWR1 Leute (Foto: SWR)

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Der Anfang: Ein Poesiealbum

1968: Zwölf Mädchen schreiben in das Poesiealbum ihrer Mitschülerin Pascale. Und genau diese Pascale schaut sich viele Jahre später die dort verewigten Verse an und macht sich auf die Suche nach ihren damaligen Mitschülerinnen.

"Mädchenschule"

Es ist das Porträt einer Frauengeneration, die in die "weichen Pantoffeln der 68er geschlüpft ist, ohne je selbst auf die Barrikaden gegangen zu sein". So beschreibt die Journalistin und Autorin Pascale Hugues ihr Buch "Mädchenschule", in dem sie die Freundinnen beschreibt, die ihr damals ins Poesiealbum geschrieben haben.

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»Wir haben das Album verdammt. Hinter all dem Niedlichen und Lieblichen steckt ein furchtbares Frauenbild. Es kommt ganz gewöhnlich und unschuldig daher. Aber eigentlich ist es ein Gift und man sollte es verbrennen.«

Und plötzlich Feministin

Die französische Journalistin Pascale Hugues, Jahrgang 1959, wuchs in Straßburg auf. Sie arbeitet seit vielen Jahren als Korrespondentin für französische und deutsche Medien und lebt in Berlin.

Die langen Gespräche mit ihren ehemaligen Mitschülerinnen haben sie verändert, verrät sie. "Ich war nie eine Feministin, aber das hat sich dann schlagartig verändert."

Sei wie das Veilchen im Moose,
sittsam, bescheiden und rein
und nicht wie die stolze Rose,
die immer bewundert will sein.