Zwischen Macht und Ohnmacht: Erzbischof Georg Gänswein

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Katja Heijnen
Katja Heijnen (Foto: SWR, SWR1 -)

 

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Was steckte hinter Benedikts Amtsverzicht tatsächlich? Gab es eine "Rivalität" zwischen dem amtierenden Papst Franziskus und dem emeritierten Papst oder war das alles Erfindung der Medien? Was schaut ein Papst abends im Fernsehen an? Fragen, die vermutlich wenige so gut wie Bischof Georg Gänswein beantworten können.

"Don Giorgio"

Benedikt XVI. nannte ihn liebevoll "Don Giorgio" und machte ihn zu einem der mächtigsten Männer im Vatikan: Georg Gänswein war schon sein Privatsekretär, als Joseph Ratzinger noch nicht Papst, sondern "nur" Kardinal war, ab 2012 zudem noch Präfekt des Päpstlichen Hauses. Bis zum Tod des emeritierten Papstes blieb er an seiner Seite.

Erzbischof Goerg Gänswein ist zu Gast in SWR1 Leute (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance/dpa | Karl-Josef Hildenbrand)

Klartext

Georg Gänswein ist dafür bekannt, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und eckt mit seiner Direktheit auch durchaus mal an. "Nichts als die Wahrheit" heißt das Buch, das er über sein Leben mit und zwischen zwei Päpsten geschrieben hat. Aber schon vorher war er ein Medienstar: Er galt als "George Clooney" des Vatikans, die Designerin Donatella Versace ließ sich von ihm zu einer Männerkollektion inspirieren.

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Quo vadis?

Georg Gänswein wuchs als Sohn eines Schmieds als ältestes von fünf Geschwistern im Südschwarzwald auf. Nach dem Abitur auf einem Wirtschaftsgymnasium studierte er Theologie, u.a. an der Jesuitenhochschule Gregoriana in Rom. Später wurde er Referent des damaligen Freiburger Erzbischofs und folgte schließlich dem Ruf nach Rom, wo er schließlich in Kardinals Ratzingers "Kongregation für die Glaubenslehre" arbeitete Ab 2003 arbeitete er als Privatsekretär des späteren Papstes. Wohin seine Reise jetzt geht, weiß er noch nicht: Noch steht die Entscheidung des Papstes aus, welche Aufgabe er künftig übernehmen wird.