Für die Anderen waren wir die "Assis": Journalist und Autor Christian Baron

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Katja Heijnen
Katja Heijnen (Foto: SWR, SWR1 -)

Christian Baron ist Journalist und Schriftsteller. Im Rahmen der ARD Themenwoche "Wir gesucht - was hält uns zusammen" verrät er, was ihm geholfen hat, aus der Armut rauszukommen und seinen Weg zu gehen.  

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Sein Vater war ungelernter Möbelpacker, Alkoholiker und gewalttätig, die Mutter depressiv. Christian Baron weiß, wie es ist, wenn am Ende des Monats kein Geld mehr übrig ist. Er weiß, was es heißt zu frieren und Hunger zu haben. Und wie es sich anfühlt, von anderen Kindern ausgelacht zu werden, als "Dummschüler" und "Barackler" verspottet zu werden.   

"Ohne Hilfe hätte ich es nicht geschafft!"

Als seine Mutter mit neun Jahren starb, hat seine Tante Christian Baron und seine drei Geschwister aufgenommen. Obwohl auch sie wenig Geld hatte, setzte sie sich für die Kinder ein. Sie setzte beim Jugendamt durch, dass er Abitur machen konnte, rief bei der "Rheinpfalz" an, damit er eine Chance bekam, für die Zeitung zu schreiben. Auch von Lehrern hat er Unterstützung erfahren.    

Wie ein Fremdkörper ...

... fühlt sich Christian Baron zum Teil heute noch. Seine Kollegen bei der Berliner Wochenzeitung "Der Freitag", für die er arbeitet, stammen meist aus Akademikerhaushalten, reden anders, bewegen sich anders als er. Alle zwei Monate besucht er seine Tante und seine Geschwister in Kaiserslautern. Seine Kindheit dort in schwierigen Verhältnissen schildert er in seinem Bestseller "Ein Mann seiner Klasse". Vor kurzem hat er noch den Roman "Schön ist die Nacht" veröffentlicht.