Als "Perücken-007" bezeichnete der "Münchner Merkur" seine 60jährige Kunstfigur "Tante Poldi", die - in Miss Marple-Manier und ausgewandert nach Sizilien - auf eigene Faust in Kriminalfällen ermittelt.
»An ihrem 60sten Geburtstag zog meine Tante Poldi nach Sizilien, um sich dort gepflegt zu Tode zu saufen und dabei aufs Meer zu schauen. Das jedenfalls befürchteten wir alle, aber es kam eh immer was dazwischen...und jemand ist ermodet worden, und niemand will irgendwas gesehen oder gewusst haben. Ganz klar, dass meine Tante Poldi, stur und bayerisch wie sie war, die Dinge selbst in die Hand nehmen und für Ordnung sorgen musste.«
Der Ort von "Tante Poldis" Spürsinn kommt nicht von ungefähr: Mario Giordano ist ein deutsch-italienischer Schriftsteller mit antizyklischer Familiengeschichte. Sein Urgroßvater wanderte zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Sizilien nach München aus, stieg in den Südfrüchte-Großhandel ein – und ging in den 60er Jahren wieder zurück nach Sizilien.
"Terra di Sicilia" als Ort der Familienhistorie
Diese Geschichte ist Stoff für Mario Giordanos neuen Roman „Terra di Sicilia“. Giordano ist künstlerisch breit aufgestellt. Neben Romanen schreibt er Film- und Fernsehdrehbücher (unter anderem für den Tatort), Kinder- und Jugendbücher und gibt Seminare an der Filmakademie Baden-Württemberg.