Südpol: Gefährlich, dunkel und kalt
Am Südpol überwintern: es gibt wärmere Orte - und für viele Menschen angenehmere Vorstellungen. Für Robert Schwarz ist das keine einmalige Erfahrung: Bereits 15 Mal hat er sich dieses Abenteuer gegönnt. Insgesamt hat er etwa ein Viertel seines Lebens am Südpol verbracht, niemand war länger dort – an einem eher lebensfeindlichen Ort mit Temperaturen von bis zu -80 Grad. Bei diesen Temperaturen, verbunden mit Schneestürmen, extremer Trockenheit und halbjährlicher Dunkelheit, halten es sonst hauptsächlich Bakterien aus.
»Der Himmel leuchtete selbst durch die Skibrille noch gleißend hell. Jeder Schritt knarzte auf dem eisigen Schnee. Eine beißende, mir bis dahin völlig unbekannte Kälte schlug mir ins Gesicht. Bei antarktisch-sommerlichen -40° Celsius blies ein harscher Wind ... wie würde es wohl erst im Winter werden?«
Raumfahrt und Astronomie Präzisionstechnik im All: Das James Webb Weltraumteleskop
Das neue "James Webb" Weltraumteleskop will mittels Infrarotkameras in die Zeit kurz nach dem Urknall schauen, bis zur Geburt der ersten Sterne und Galaxien blicken und Exoplaneten finden.
Erforscht den Urknall und das Sonnensystem
Schwarz geht dort zurück auf Anfang: Als Astrophysiker möchte er herausfinden, wo das Universum seinen Ursprung genommen hat. Auf der Suche nach der Antwort erforscht er unter anderem in der Antarktis den Urknall und schaut fast 14 Milliarden Jahre in die Vergangenheit.
Interview mit Robert Schwarz in der Abendschau des Bayrischen Rundfunks
Schon als Jugendlicher Fasziniation für Astronomie
Eine Reise nach Sizilien, mit den Pfadfindern, war für den 15-jährigen Robert Schwarz das einschneidende Erlebnis, das seine spätere Laufbahn prägte.
»Wir übernachteten auf dem Stromboli; die Umgebung war unglaublich dunkel, denn auf der Insel gab es damals kaum Strom. Alle zwanzig Minuten brach der Vulkan aus, und dann war da noch dieser absolut gigantische Sternenhimmel!«
Zurück an seinem Gymnasium belegte Schwarz einen Astromiekurs und wurde Dauergast in der schuleigenen Sternwarte. Der Wissenschaftler in ihm brach sich bei "Jugend forscht" Bahn: er reparierte einen alten Empfänger und baute eine Antenne auf, mit dem er die Radiostrahlung von Sonne und Planeten einfangen konnte. Sozusagen die Basis für die Forschungsarbeiten, die er heute am Südpol in anderer Form und mit wesentlich aufwändigerer Technik betreibt.
»Die drei Kilometer dicke, unberührte Eisschicht am Südpol war ... der Grund meiner Reise: Astronomen wollten das riesige Reservoir aus reinstem Eis nutzen, um winzigen Elementarteilchen aus dem Weltall, sogenannten Neutrinos, auf die Schliche zu kommen.«