Winzer und Krimi-Autor

Andreas Wagner: "Nach der Weinlese kommen die Mordgedanken"

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Von Autor/in Birgit Steinbusch

Andreas Wagner betreibt mit seinen beiden Brüdern, seiner und ihren Familien ein Weingut in der Nähe von Mainz. Sie leben auch alle gemeinsam auf dem Hof. Mittlerweile die 6. Generation der Wagners in Essenheim. Bei der Arbeit zwischen den Reben kommen ihm die Ideen für seine Weinkrimis.

Wenn die Trauben reifen, reifen seine Geschichten

Die Stunden bei der Handlese sind für ihn ideal, da könne er "rumspinnen". So entstehen im Kopf seine Krimis: Fälle für den Hobbyermittler Kurt-Otto Hattemer wie in "Winzerschuld" oder für ein Mainzer Kripoteam wie in "Der Rhein trägt Trauer".

Bei Schreibblockaden wird er richtig grantig

November bis April – wenn es auf dem Weingut ruhiger wird – schreibt er. Das Ziel: 3 bis 4 Seiten pro Tag. Wenn's mal nur eine geworden ist, sei er abends unausstehlich, sagt Andreas Wagner – und lacht. Viele hätten auch die Vorstellung, er säße da gemütlich mit einem Glas Wein und würde entspannt tippen.

Ich fange nach dem Frühstück an, da kann ich doch nicht direkt eine Flasche Riesling öffnen.

Alle Brüder raus in die Welt – und wieder zurück nach Rheinhessen

Die Eltern von Andreas Wagner ermutigen ihre drei Söhne, nach der Schule erstmal den Hof zu verlassen und etwas anderes kennenzulernen. Heute sind sie alle wieder da und betreiben mit ihren Frauen das Weingut. Eine bunte Mischung: Önologe, Historiker, Mineraloge, Journalistin, Biologin und Hotelfachfrau.

Sein persönlichstes Buch

Eigentlich will er keine Ahnenforschung betreiben, aber dann packt es ihn doch. Auf dem Dachboden zuhause entdeckt er Kisten mit alten Papieren und Fotos. Als promovierter Historiker schreibt Andreas Wagner die rund 450-jährige Familiengeschichte auf: "Zwischen Reben und Rüben". Fünf Jahre arbeitet er an dem Buch.