Tobias Frey aus der Wirtschaftsredaktion gibt uns eine Einschätzung darüber, wie dramatisch die Lage in diesem Jahr werden könnte.
Wie stark leidet der Handel denn aktuell noch unter den Lieferengpässen?
Die Lieferketten-Probleme gibt es immer noch, denn Waren vor allem aus Asien kommen immer noch nicht planmäßig in Deutschland an. Aber die Situation ist deutlich besser als in den beiden vergangenen Corona-Jahren. Die Lager für das anstehende Weihnachtsgeschäft sind meistens gut gefüllt.
Allerdings können stark nachgefragte Produkte durchaus Anfang Dezember weg sein und vor Weihnachten nicht wieder nachkommen. Die Nachbestellungen der Händler dauern immer sehr lange wegen der Lieferengpässe. Das könne unter anderem bei beliebter Kleidung, Haushaltswaren oder Elektronik der Fall sein. Es ist nicht verkehrt, die Weihnachtsgeschenke auch in diesem Jahr frühzeitig zu kaufen.
Sind in den nächsten drei Monaten weitere Preissprünge zu erwarten?
Durch die Inflation haben viele Händler die Preise in den vergangenen Monaten bereits angehoben. Die Spielwarenbranche schätzt die Preissteigerung so auf fünf bis sechs Prozent. Die Energiekosten belasten auch die Händler. Während es in der Spielwarenbranche laut dem Deutschen Verband der Spielwarenindustrie zu keinen Preiserhöhungen mehr kommen sollte, könnten Haushaltswaren durchaus teurer werden.
Mit welchen Erwartungen gehen die Händler in das diesjährige Weihnachtsgeschäft?
Die meisten Händler rechnen nicht mit einem wirklich guten Weihnachtsgeschäft. Viele Menschen wollen wegen der gestiegenen Verbraucherpreise auch rund um Weihnachten Geld sparen. Bei einer Umfrage haben fast 70 Prozent gesagt, dass sie weniger Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben möchten. Das werden auch die Händler im Weihnachtsgeschäft merken.