Koffer-, GPS- oder Bluetooth-Tracker?
Es gibt keine speziellen Koffertracker, sondern nur GPS- oder Bluetooth-Tracker, die beispielsweise auch zum Diebstahlschutz fürs Fahrrad oder Auto eingesetzt werden. Der Standort des Wertgegenstandes kann über eine App oder Website abgerufen werden. Je nach Funktion und Größe liegt der Preis für GPS-Tracker zwischen 30 bis zu 160 Euro und mehr.
Wie funktionieren GPS- und Bluetooth-Tracker?
GPS-Geräte benötigen immer eine SIM-Karte, die eine monatliche Gebühr kostet wie beim Handy. Der Tracker empfängt die Signale von mehreren Satelliten und kann dadurch seinen Standort bestimmen. Die Standort-Infos werden dann in einer Karte angezeigt. Nachteil von den Geräten: Sie sind schwer, brauchen einen Akku und sind teurer durch die SIM-Karte.
Bei den Bluetooth-Geräten ist das ein bisschen anders. "Die funktionieren mit einer Knopfzelle und sind ganz klein und es entstehen keine weiteren Kosten", erklärt Annika Erbach aus der SWR Wirtschaftsredaktion.
Die Bluetooth-Geräte senden ein Signal aus, das von anderen Geräten empfangen wird. Den Standort schickt der Tracker verschlüsselt an eine Cloud, auf die der Besitzer des Trackers Zugriff hat. "Das heißt, es ist auch vom Datenschutz her im grünen Bereich", so Erbach. So könne man eine relativ präzise Standortbestimmung gewährleisten.
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Worauf muss ich beim Kauf von Reise-Trackern achten?
Wenn ich einen GPS-Tracker für den Koffer nutzen möchte, empfiehlt SWR Wirtschaftsredakteurin Sabine Geipel:
- Die Reichweite sollte möglichst unbegrenzt und die Akkulaufzeit möglichst lange sein.
- Schonen Sie den Akku: Je öfter ich den Standort abrufe, desto kürzer hält die Stromquelle des Trackers.
- Wichtig: Der Tracker sollte aus rechtlichen Gründen kein Mikrofon besitzen.
- Prüfen Sie vor dem Kauf, ob Sie alle Funktionen des Gerätes wirklich benötigen, wie zum Beispiel einen Batteriealarm, der bei niedrigem Akkustand ausgelöst wird. Oder: Muss mein Tracker wasserdicht sein? Einige Geräte haben eine sogenannte "Geo-Fence-Funktion". Dann werden Sie benachrichtigt, wenn sich der GPS-Sender außerhalb eines vorher eingestellten Radius befindet.
- Das Angebot an GPS-Trackern ist unübersichtlich und es gibt leider noch keinen unabhängigen Vergleichstest.

Bluetooth-Geräte am praktikabelsten
"Da muss nur irgendwann mal jemand mit dem Handy in der Nähe gewesen sein, und dann ortet das Bluetooth-Gerät zumindest diesen letzten Standort", sagt Erbach. Das ist zwar nicht zu hundert Prozent exakt, da keine Karte zur Verfügung steht. "Aber man weiß zumindest, ob der Koffer im Flugzeug mitgeflogen ist oder nicht."
Ist ein Gepäcktracker empfehlenswert?
Sabine Geipel ist vom Einsatz eines GPS-Trackers als "Kofferwiederfinder" nicht so ganz überzeugt: "Wenn der Koffer wirklich mal verschwindet, erscheint es zwar attraktiv, diesen orten zu können". Allerdings ersetzt die Fluggesellschaft bei Verlust des Gepäcks – wenn überhaupt – nicht die Neuanschaffung des Inhalts, sondern nur den Zeitwert.
Was mache ich also mit der Information und bekomme ich meinen Koffer dann wirklich wieder? Dazu fehlen bisher entsprechende Erfahrungsberichte. Daher der Tipp: Nicht das Lieblingskleid einpacken und auch keinen Schmuck, sondern lieber Dinge, auf die man im Ernstfall verzichten kann.
Gut zu wissen
Die Ausstattung des Fluggepäcks mit Trackern ist erst seit kurzem bei allen Fluggesellschaften erlaubt. Das Bundesverkehrsministerium hat eine Anpassung bei der internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) unterstützt, nach der das Mitführen von GPS-Trackern im Frachtraum von Flugzeugen nun formal gestattet ist.
Weitere Informationen
Detaillierte Infos über Tracker können Sie bei bei netzwelt.de nachlesen.