Erst ist die Verbindung zum Internet weg, dann will der Link zur Videokonferenz für die Mathestunde nicht funktionieren und dann plötzlich sind auch noch die Druckerpatronen leer. Das ist derzeit der ganz normale Wahnsinn in Familien mit Kindern im Homeschooling. Neben den Schülern sind meist auch die Eltern gefragt, die neben ihrer eigenen Arbeit im Homeoffice den Kindern helfen müssen.
Und kaum sind die Probleme gelöst, die Mathestunde endlich überwunden, haben die lieben Kleinen Hunger. Das zerrt an den Nerven. Solche Erlebnisberichte sind bei der Lebensberatung im Bistum Trier schon seit dem ersten Lockdown im Frühjahr keine Seltenheit mehr. Gestresste Familien suchen hier Hilfe.
Was können Familien tun, wenn der Schulunterricht zu Hause alle stresst?
"Für Eltern ist es wichtig, sich erstmal selbst zu regulieren. Wenn es mir gut geht und ich relativ relaxt bin, dann kann ich auch auf ein Kind, das gestresst oder frustriert ist, weil es eine Aufgabe nicht schafft, empathisch anders eingehen", erklärt die Psychologin Angela Dieterich. Gut zuhören sei dann besonders wichtig. Aber auch selbst aktiv werden und direkt nachzufragen, wo noch Fragen offen sind. Wenn man selbst gestresst ist, sollte man sich selbst lieber eine Pause nehmen. "Denn nur wenn ich wieder auf einem normalen Level bin, kann ich den Herausforderungen, die das Kind an mich stellt, gewachsen sein", weiß die Expertin.
Eine Pause für sich selbst entspannt auch die Kinder
Sport machen, an der frischen Luft spazierengehen oder Atmen- und Entspannungsübungen machen: Das alles kann helfen, den eigenen Stress zu reduzieren. Oder notfalls auch mal aufs Kissen zu boxen - auch das kann Stress abbauen. Kleine Mittel können also schon dafür sorgen, dass es zu Hause besser läuft.
Derzeit ist noch nicht absehbar, wie lange der Unterricht zu Hause so weiterlaufen wird. Doch egal wie gut es eine Schule organisiert, die Eltern sind immer mit im Boot und müssen helfen, wenn das Internet mal wieder aussetzt.