Sauer, knackig und schön rot – wenn die ersten Rhabarber-Stangen im Geschäft oder auf dem Wochenmarkt zu finden sind, dann ist Frühling! Kein Wunder, dass Rhabarber bei uns immer beliebter wird. Die Anbaufläche in Deutschland hat sich zwischen 2005 und 2020 um über 70 Prozent vergrößert, auf aktuell knapp 1300 Hektar. Im Vergleich der Bundesländer mit der größten Anbaufläche liegt Rheinland-Pfalz übrigens hinter Nordrhein-Westfalen auf Platz zwei.
Gemüse oder Obst?
Auch wenn der Rhabarber botanisch gesehen zum Gemüse zählt – in der Küche verwenden wir ihn meist wie Obst. Verarbeitet als Kompott oder Marmelade, auf Kuchen oder in Desserts. Entweder pur, oder im Zusammenspiel mit Erdbeeren. Auch die Kombination mit Banane empfiehlt sich oder Rhabarber als Zutat von herzhaften Gerichten, zum Beispiel Fleisch.
Beliebt ist er natürlich auch als Getränk, als Rhabarbersaft-Schorle.

Was steckt drin?
Rhabarber besteht zu 90 Prozent aus Wasser. In den restlichen zehn Prozent steckt jede Menge Gutes: Mineralstoffe wie Kalium, Eisen und Phosphor. Außerdem Vitamin C und Ballaststoffe. Rhabarber ist aber nicht nur gesund, sondern auch leicht: Wer ihn ungesüßt isst, nimmt pro 100 Gramm gerade mal 15 Kalorien zu sich.
Ist Rhabarber giftig?
Dass Rhabarber so sauer ist, liegt an der enthaltenen Apfel- und Zitronensäure sowie der Oxalsäure. Diese ist es auch, die häufig das stumpfe Gefühl an den Zähnen hinterlässt, wenn wir Rhabarber gegessen haben. In großen Mengen ist Oxalsäure giftig und kann Nierensteine verursachen. Im Rhabarber steckt sie allerdings vor allem in den Blättern, diese sollten deshalb nicht verzehrt werden. Der Gehalt in den Stangen ist für gesunde Erwachsene ohne Nierenprobleme, die sich ansonsten ausgewogen ernähren und den Rhabarber nicht in übermäßigen Mengen essen, unproblematisch. Wer dennoch auf Nummer sicher gehen will: Die Oxalsäure geht beim Garen ins Kochwasser über, dieses also anschließend besser wegschütten. Und den Rhabarber mit Milchprodukten wie Joghurt oder Quark kombinieren.

Einkauf und Lagerung
Frischen Rhabarber erkennt man daran, dass die Stangen fest sind und glänzen. Wer ihn nicht sofort verarbeiten kann oder will: In ein feuchtes Handtuch gewickelt bleibt er im Kühlschrank einige Tage lang frisch. Roh in Stücke geschnitten lässt er sich auch einfrieren, und kann dann im Laufe des Jahres verarbeitet werden.
Übrigens: Wie beim Spargel endet auch beim Rhabarber die Saison in der Regel nach dem Johannistag (24. Juni). Dann wird nicht mehr geerntet, damit die Staude in Ruhe wachsen kann. Die verbliebenen Blätter können dann genügend Nährstoffe bilden, die im Herbst dann im Wurzelstock eingelagert werden. Das ist die Voraussetzung, damit auch im nächsten Frühjahr wieder geerntet werden kann.