Immer mehr Unverpackt-Läden in Rheinland-Pfalz (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance/Sina Schuldt/dpa)

Nischenkonzept wird zum echten Trend

Immer mehr Unverpackt-Läden in Rheinland-Pfalz

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In Unverpackt-Läden können Kunden ihre Milch selbst abzapfen, Müsli einfüllen oder lose Kartoffeln einkaufen. In Rheinland-Pfalz gibt es immer mehr Läden, in denen komplett auf Verpackungen verzichtet werden kann.

Ein gutes Dutzend sind es bereits in Rheinland-Pfalz, etliche weitere Geschäfte seien in Planung, wie der Verband der Unverpackt-Läden in Köln berichtete.

Zunehmend gingen die Läden mit ausschließlich losen Waren auch in Kleinstädten an den Start. Geplant seien Eröffnungen beispielsweise in Bodenheim in Rheinhessen, Kirn im Hunsrück, in Kandel in der Westpfalz, in Prüm in der Eifel oder in Bad Neuenahr-Ahrweiler im Norden des Landes.

Verband spricht von "gesellschaftlichem Trend"

Verbraucher verlangten zunehmend weniger Verpackungsmüll, sagte der Vorsitzende des Verbandes Unverpackt, Gregor Witt. Sie wollten dem "Konsum- und Verschwendungswahnsinn" etwas entgegensetzen. Das könne man auch daran ablesen, dass bundesweit immer mehr Unverpackt-Läden öffneten.

Allein 2019 seien es mehr als 40 Neugründungen gewesen. Derzeit gibt es mehr als 190 Läden, rund 180 weitere seien in Planung und öffneten in den nächsten Monaten. "Das Thema Zero Waste (null Müll) entwickelt sich vom Nischenkonzept zu einem gesellschaftlichen Trend", sagte Witt.

Der erste mobile Unverpackt-Laden in Deutschland steht in der Eifel:

226,5 Kilo Verpackungsmüll pro Kopf

Nach Angaben des Verbands Unverpackt ging das erste deutsche Geschäft 2014 in Kiel an den Start. In Rheinland-Pfalz gibt es die Läden unter anderem in Trier, Mainz, Kaiserslautern, Landau und Bad Kreuznach.

Kunden bringen ihre eigenen Flaschen und Gläser für die Einkäufe mit. Der Verpackungsverbrauch hat mit jährlich 18,7 Millionen Tonnen einen neuen Höchststand erreicht, wie die Deutsche Umwelthilfe kürzlich kritisierte. Das sind etwa 226,5 Kilo Verpackungsmüll pro Kopf.

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SWR