Motten, Silberfische, Bettwanzen... Wenn es in der Wohnung krabbelt oder flattert, hat das niemand von uns gerne. Seit einigen Jahren sind noch neue tierische Plagegeister dazugekommen, denn immer öfter gibt es Beschwerden über Papierfischchen.
Was sind Papierfischchen?
Auf den ersten Blick sind Papierfischchen leicht mit Silberfischchen zu verwechseln; der Körperbau und wie sie sich fortbewegen, ist ganz ähnlich. Aber die Papierfischchen sind etwas größer, und ganz prägnant: Sie haben deutlich sichtbare, lange Fühler, und am Hinterleib lange Fäden.
Was sie ebenfalls von den Silberfischen unterscheidet: Sie krabbeln gerne die Wände hoch. Ein Unterschied ist auch: Während es die Silberfische eher feucht mögen und deswegen vor allem in Bädern leben, haben es die Papierfische gerne trocken und warm. Also genau wie wir, und deswegen fühlen sie sich auch gerade in Wohnräumen so wohl.

Papierfischchen und Silberfischchen im Vergleich
Papierfischchen | Silberfischchen | |
Aussehen | Körperlänge: 11 mm bis 18 mm. Sie haben graue Schuppen und Antennen und Anhänge, die deutlich länger als ihr Körper sind. Außerdem sind sie behaart. | Körperlänge: 10 mm bis 12 mm. Sie haben silbrige, glänzende Schuppen und zwei Fühler am Kopf sowie drei Schwanzanhänge am Hinterleib. |
Lebensraum | Überall in der Wohnung, sie mögen es warm und trocken. Da sie sich gerne von Papier ernähren, sind sie auch oft in Bibliotheken, Archiven oder Papierlagern zu finden. | Vor allem im Bad, aber auch in anderen Räumen, in denen es warm und feucht ist. |
Nahrung | Zellulosehaltige Stoffe wie Papier und Kartonagen (Bücher, Zeitungen, Fotos, sonstige Dokumente), Pflanzenfasern, kleine Insekten | Zucker, Stärke, Essensreste, Krümel, Hautschuppen, Haare, Hausstaubmilben |
Verhalten | Sie sind lichtscheu und sind vor allem bei Dunkelheit aktiv. Sie verstecken sich in Fugen und Ritzen. | Sie sind lichtscheu und vor allem bei Dunkelheit aktiv. Sie verstecken sich in Fugen und Ritzen. |
Einstufung | Papierfischchen sind als Schädlinge eingestuft, da sie Papier und Kartonagen essen können. Für Menschen sind sie ungefährlich. | Silberfischchen gelten als Lästlinge, ihre Anwesenheit wird als störend empfunden, verursachen jedoch keine direkten Schäden. |
Ungefährlich für den Menschen
Wichtig zu wissen: Die Tiere sind nicht gefährlich für uns Menschen. Aber sie können, wenn es wirklich viele sind, großen Schaden anrichten. Denn sie fressen alles, was stärkehaltig ist, besonders gerne Papier. Also auch Dokumente, Fotos, Bücher, Bilder oder Tapeten.
In den letzten Jahren häufen sich die Fälle von Wohnungen, in denen Papierfischchen auftauchen. Doch wo kommen sie eigentlich her? Die Papierfischchen gelten als eingewanderte Tierart und es gibt verschiedene Theorien dazu, wie sie sich bei uns verbreitet haben.
Eine davon führt ihre Herkunft auf den Online-Handel zurück. Weil durch ihn Unmengen an Papier und Karton-Material durch die halbe Welt geschickt werden, könnten damit auch die Fischchen zu uns in die Häuser gekommen sein.
Eine andere Erklärung: Baumaterialien und ihre Verpackungen könnten den Fischen geholfen haben, in Neubauwohnungen hereinzukommen. Und gerade da vermehren sie sich dann besonders gut, denn Neubauten sind meist gut gedämmt, die Luft ist trocken und warm – also echtes Wohlfühlklima für Papierfischchen.
Bekämpfung von Papierfischchen
Papierfischchen wieder loszuwerden, ist schwierig und mit Hausmitteln ist da nichts zu machen. Bei einem leichten Befall können Köderdosen oder Klebfallen gegen Silberfische aus der Drogerie vielleicht noch helfen.
Aber wer merkt, dass die Tiere nicht weniger werden, sollte nicht zu lange damit warten, professionelle Schädlingsbekämpfer zu engagieren. Nur so lässt sich das Problem in den Griff kriegen.
Wichtig ist in Mehrfamilienhäusern, dass es ein gemeinsames Vorgehen gibt, wenn mehrere Wohnungen betroffen sind. Denn sonst dürfte der Befall immer wieder von vorne losgehen.
Empfehlenswert ist es dann auch, die möglichen Verstecke der Tiere zu finden. Das sind oft dunkle Spalten, zum Beispiel hinter Fußleisten. Sie zu verschließen, kann helfen, einem künftigen Befall vorzubeugen.