In den 1980er-Jahren eroberte die schottische Sängerin Maggie Reilly mit Mike Oldfield die Charts, insbesondere mit dem weltbekannten Hit "Moonlight Shadow". Im Gespräch mit SWR1 erinnert sie sich an die Anfänge ihrer Zusammenarbeit und erzählt, wie sie durch Zufall Teil von Oldfields Musikgeschichte wurde.
Maggie Reilly erinnert sich an den Beginn der Moonlight Shadow-Zusammenarbeit
SWR1: Wenn Sie auf Ihre Zusammenarbeit mit Mike Oldfield zurückblicken – wie hat diese Partnerschaft begonnen?
Maggie Reilly: Es begann damit, dass ich eine Zeit lang in Irland gelebt hatte und dann zurück nach Schottland kam. Ich war früher in einer Band namens Cado Belle, das ist schon viele Jahre her. Einige der Leute, mit denen ich damals gearbeitet hatte, waren inzwischen bei Mike Oldfield beschäftigt – also wollte ich sie besuchen. Ich fuhr also hoch, um sie zu sehen, und traf dabei auch Mikes damalige Frau, Sally Cooper. Sie war ein großer Fan von Cado Belle und sagte zu Mike: "Du solltest Maggie fragen, ob sie mit Dir singt."
Und es war buchstäblich so, dass ich vor dem Soundcheck im Hinterzimmer saß, wo das Catering war.
Und Mike kam zu mir: "Ich habe gehört, Du bist die Sängerin"
Ich sagte: "Ich habe gehört, Du spielst ein bisschen Gitarre".
Er fragte mich: "Möchtest Du mit mir arbeiten?"
Und ich meinte dazu nur: "Naja…".
Mike antwortete nur "Ich weiß eigentlich nicht viel über Dich ... na gut."
Dann gingen wir in eine Garderobe, und er hatte eine akustische Gitarre dabei. Mike spielte ein paar Sachen, die er wollte, dass ich sie singe. Und ich wusste irgendwie nicht genau, worauf das hinauslief – und dann haben wir an dem Abend die erste Show gemacht.
Danach fragte er mich, ob ich mit ihm auf Tour kommen wolle? Und ich sagte: "Wohin geht's denn?". "Na ja, wir gehen nach Irland und dann nach Europa" und ich dachte: Was gibt’s da nicht zu mögen? Alle meine Freunde arbeiten an dieser Tour – so hat das angefangen.

Maggie Reilly bedauert den fehlenden Kontakt zu Mike Oldfield
SWR1: OK. Haben Sie noch Kontakt zu Mike?
Maggie Reilly: Ich habe schon sehr lange nichts mehr von Mike gehört. Viele Leute fragen mich immer wieder nach ihm. Er lebt auf der anderen Seite der Welt – und das ist wirklich schade, denn ich würde ihn sehr gern mal wiedersehen.
Ob er überhaupt nochmal nach Europa kommt, weiß ich nicht. Falls doch, würde ich ihn auf jeden Fall treffen wollen. Unsere gemeinsame Zeit war wirklich besonders – sehr intensiv und geprägt von einem bestimmten Lebensabschnitt. So etwas bleibt in einem und lässt einen nie ganz los. Weißt du, was ich meine? Man hat immer eine gewisse Zuneigung für die Menschen, mit denen man damals gearbeitet hat. Es war wie eine Familie.
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Ich habe zu einigen anderen Leuten noch Kontakt, wenn ich sie mal sehe, aber wir sind inzwischen alle ziemlich verstreut. Tim Renwick meldet sich ab und zu mal, Rick Fenn ruft manchmal an, wenn er mit 10cc in Großbritannien ist.
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Es ist einfach schwierig, den Kontakt zu halten, weil wir so weit voneinander entfernt leben. Aber heutzutage gibt es ja WhatsApp und das Internet, da ist es ein bisschen leichter, mal eine kurze Nachricht zu schreiben, nur um in Verbindung zu bleiben. Aber ja – wir haben wirklich eine ganz besondere Zeit miteinander geteilt. Wer weiß – wenn er nach Europa kommt und ich ihn sehen kann, wäre das wirklich schön.