SWR Wissenschaftsredakteur Frank Wittig

Spannende Studien: So beeinflussen uns unsere Namen

Stand

Unser Name ist, das zeigen Studien, alles andere als egal und wir haben darüber zum Start des neuen Namensrechts mit SWR Wissenschaftsredakteur Frank Wittig darüber gesprochen.

Ab dem Ersten Mai gilt das neue Namensrecht. Dann hat auch der Mann bei einer Heirat das Recht, den Namen der Frau als Doppelnamen zu tragen, ebenso wie die gemeinsamen Kinder. Dies war bisher so nicht möglich. Wissenschaftlich betrachtet ist der Name alles andere als egal, das haben zahlreiche Studien ergeben. Wir haben mit SWR Wissenschaftsredakteur Frank Wittig darüber gesprochen.

SWR1: Es gibt viele Studien zu Namen, aber bei Doppelnamen ist die Faktenlage eher dünn?

Frank Wittig: So ist es, was man sagen kann, ist, dass ältere Herrschaften Doppelnamen eher als problematisch empfinden: Da will sich jemand emanzipieren, da will die Frau auch in dem Nachnamen entscheiden. Für jüngere Leute scheint das kein Problem zu sein, die sind ja damit aufgewachsen.

Es gibt allerdings eine gewisse Zweischneidigkeit bei "voluminösen" Doppelnamen. Die beeindrucken manche Leute, die dann vermuten, das muss ein wichtiger Mensch sein. Andere empfinden das eher als wichtigtuerisch. Aber, große Studien gibt es dazu nicht.

Namen-Studie: Denise und Dennis werden öfter Zahnarzt

SWR1: Welche interessanten Studien gibt es zu Namen und wie beeinflussen sie uns allgemein?

Wittig: Da zeigt sich vor allem, dass wir eine besonders innige Beziehung zu unserem eigenen Namen haben. Zum Beispiel in der Berufswahl.

Es gibt eine große amerikanische Studie, die zeigt, dass ein Dennis oder eine Denise öfters Zahnärzte werden und dass eine Laura oder ein Laurenz häufiger Rechtsanwälte werden.

Ich habe einer lieben Kollegin, Steffi Radke, eine Radiomoderatorin vor 20 Jahren gesagt: "Steffi, weißt du warum du beim Radio gelandet bist? Weil dein Nachname mit R-a-d. anfängt." Wir fanden das beide lustig, aber nach dieser Studie zeigt sich, dass da durchaus was dran sein könnte.

Neues Namensrecht startet am 1. Mai 2025

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Studie: Zusammenhang zwischen Namen und Konsumartikeln

SWR1: Kann man erklären, woher das kommt?

Wittig: Das erklären die Forschenden mit der Vertrautheit sowohl beim Schriftbild als auch beim Klang. Wenn wir da auf Kombinationen stoßen, die uns vertraut sind, dann ist uns das tendenziell sympathisch.

Das ist nicht nur bei der Berufs- oder Partnerwahl der Fall, das geht bis hin zu Konsumartikeln. Es gibt US-Marketingstudien, die zeigen, dass sogar schon der erste Buchstabe des Namens da einen Einfluss hat. Typischerweise in so einer Studie ist es dann die Tonja, die am liebsten Twix isst.

Namen-Studie: König, Kaiser oder Ritter häufiger in Führungspositionen

SWR1: Gibt es noch andere Beispiele, wie wir durch Namen beeinflusst werden, auch ohne, dass wir das merken?

Wittig: Wichtig scheint auch die Bekanntheit des Namens zu sein, oder wie leicht oder schwer er auszusprechen ist. Es gibt eine Studie der Universität Köln, da sollten die Probandinnen und Probanden virtuelles Geld verwalten und anderen Mitspielern zuweisen.

Da zeigte sich, dass der Proband mit dem Namen Tverdokhleb deutlich weniger Geld und Vertrauen entgegengebracht bekam als einer mit dem Namen Fleming.

Es gibt noch eine andere Sache, da geht es nicht um Klang, Wortbilder oder Bekanntheit, sondern es geht um die Bedeutung des Namens.

Da gibt es eine Studie der Universität Cambridge und des Berufsnetzwerkes Xing. Dort hat man fast 225.000 Profile durchforstet und die Nachnamen untersucht und mit der beruflichen Position abgeglichen. Da hat man gesehen, dass Personen, die einen adligen Nachnamen haben, also Fürst, König, Kaiser, Ritter häufiger in der Chefetage zu finden waren als Bauer, Bäcker oder Koch.

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