Hans-Willi Konrad vom Kompetenzzentrum Ökologischer Landbau in Bad Kreuznach (KÖL) ist beim Winter-Spaziergang am Wochenende durch die Natur etwas aufgefallen, was ihm gar nicht gefällt.
"Es war recht viel Schnee gefallen, die Wege mussten geräumt werden. Da haben die Leute vor lauter Verzweiflung den Schnee auf ihrem Gartenbeet, auf ihrem Vorgarten, in und auf Hecken, Staudenbeeten, und zum Teil auch auf Bäumen entsorgt — einfach um den Schnee wegzubringen. Und das ist genau verkehrt für die Pflanzen, die dann unter dieser Schneemasse leiden".

Der Gedanke, dass die Pflanze durch den tauenden Schnee gut mit Wasser versorgt sei, ist zunächst auch nicht ganz verkehrt. Doch die vereisten Schneehaufen, die auf Rasen und Straßenbegleitgrün liegen, tauen auf und vereisen wieder, sodass sie zu "Klumpen" zusammenschmelzen. Diese Schneehaufen können zwei bis drei Wochen erhalten bleiben, nachdem der normal gefallene Schnee schon weggetaut sei, so der Experte.
Dadurch wird die Erde darunter nass und verdichtet sich — es fehlt den Pflanzen an Sauerstoff. Das ist langfristig für die Pflanzen schlimm.
Die Feuchtigkeit des Schnees reicht nicht aus, um die Pflanzen dauerhaft mit Wasser zu versorgen. Wenn der Boden gefroren ist, gefriert auch das Wasser, das in der Erde vorhanden ist. In diesem Zustand kann es nicht von den Wurzeln aufgenommen werden. Deshalb sollten weiterhin alle Pflanzen und auch der Rasen regelmäßig gegossen werden.

Erschwerend hinzu käme noch das Streusalz, welches weiterhin oft verwendet wird. Dann brauche man sich nicht zu wundern, wenn die eigenen Sträucher nicht richtig austreiben oder die Blätter gar schon im April braune Ränder bekämen und der Rasen nicht richtig wächst. "Das ist eine Verzweiflungstat" unter der die eigenen gärtnerischen Flächen Schaden leiden.