Das Smartphone ist inzwischen mehr als nur ein Hilfsmittel und stetiger Begleiter im Alltag. Bei vielen Fußgänger, so hat es den Anschein, ist es fest im Blickfeld integriert. Der kontinuierliche Blick auf den Bildschirm mit einem gesenkten Kopf birgt aber auch für viele Fußgänger Gefahren im Straßenverkehr. Das zeigt jetzt auch eine aktuelle Studie aus Kanada.
Kanadische Studie zeigt: Smartphone-Nutzer sind abgelenkt im Straßenverkehr
Dort wurden an zwei Großstadtkreuzungen die Bilder von Überwachungskameras ausgewertet. Dabei kam heraus, dass Menschen, die mit ihrem Handy beschäftigt waren - also zum Beispiel telefonierten, auf den Bildschirm schauten oder auch Musik hörten - unter anderem langsamer gelaufen sind als Fußgänger, die nicht auf ihr Smartphone geschaut haben.
Darüber hinaus war auch festzustellen, dass die Fußgänger, die mit ihrem Smartphone beschäftigt waren, weniger Abstand zu Autos gehalten haben und auch grundsätzlich weniger auf ihre Umgebung reagiert haben, also schlichtweg nicht mitbekommen haben, was um sie herum passiert.
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Autofahrer achten auf abgelenkte Fußgänger
Zu erkennen war für die Forschenden aber auch, dass die Autofahrer versucht haben, sich anzupassen. Ihnen ist offenbar bewusst, dass die Fußgänger abgelenkt sind und sind umsichtiger gefahren.
Insgesamt – und das ist wenig überraschend – hat es bei den abgelenkten Menschen deutlich mehr brenzlige Situationen gegeben als bei den Fußgängern, die sich nicht mit ihrem Smartphone beschäftigt haben.

So könnte der Straßenverkehr während für Smartphone-Nutzer sicherer werden
Es gibt verschiedene Idee und Ansätze, um den Straßenverkehr auch für Fußgänger, die unterwegs das Smartphone nutzen, sicherer zu machen. In einigen Städten wurden dazu Bodenampeln ausprobiert, sogenannte "Bompeln".
Hierbei ist das Leuchtsignal in der Erde installiert. Also genau da, wo der Blick bei der Smartphone-Nutzung hingeht. Eine Auswertung aus Köln sagt allerdings, dass damit genauso viele Menschen bei Rot die Straße überqueren, sich also trotzdem riskant verhalten, wie bei einer normalen Ampel.
Eine weitere Idee von Fachleuten ist, dass Fußgänger besser sichtbar gemacht werden könnten, zum Beispiel durch erhöhte Fußgängerwege. Außerdem könnte man an besonders gefährlichen Kreuzungen oder Orten, bei denen häufig Unfälle passieren, mit akustischen Signalen warnen oder Textnachrichten auf die Smartphones schicken. Nach dem Motto: "Achtung, Gefahr! Jetzt bitte hochschauen!".