Florian Klein aus Niederfischbach

Der Schornsteinfeger bringt nicht nur am Freitag, den 13. Glück

Stand
Das Interview führte
Michael Lueg
Interview mit
Florian Klein, Schornsteinfeger-Obermeister
Onlinefassung
SWR1

Ein Schornsteinfeger bringt Glück! Aber warum eigentlich? Wir haben mit dem Schornsteinfeger-Obermeister Florian Klein aus Niederfischbach im Westerwald gesprochen.

SWR1: Ist denn Schornsteinfeger tatsächlich der glücklichste Beruf der Welt?

Florian Klein: In jedem Fall. Ich kenne keinen besseren oder schöneren Beruf, in dem man so vielen Menschen so viel Glück bringen kann.

Mythos oder Historie: Schornsteinfeger bringen Glück

SWR1: Können Sie erklären, woher dieser Aberglaube mit dem "Glück bringen" kommt?

Klein: Natürlich. Das ist schon viele Jahrhunderte alt. Das Schornsteinfeger-Handwerk hat früher einfach Glück gebracht, weil keine Häuser mehr abgebrannt sind, als das Schornsteinfeger-Handwerk seine Tätigkeit aufgenommen hat. Wir haben einfach viele Schornsteinbrände verhindert und somit waren wir als Glücksbringer bekannt.

SWR1: Viele Schornsteinfeger sind ja heute "under cover" unterwegs, tragen keine Zunftkleidung mehr und keine Leiter auf der Schulter. Erkennt man Sie noch, wenn Sie in Ihrem Kehrbezirk, Niederfischbach im Westerwald, unterwegs sind?

Klein: Wir sind meistens mit dem Auto unterwegs und nicht mehr mit dem Fahrrad, so wie das früher häufig war. Auf dem Auto sind wir zum einen zu erkennen und zum anderen natürlich an unserer schwarzen Kleidung. Jetzt wird bei uns im Westerwald auch noch viel mit Holz geheizt. Da haben wir tagtäglich noch unsere Zunftkleidung an.

Es gibt auch Tätigkeiten, wo wir das nicht anhaben, zum Beispiel im Sommer. Da ist das schon sonst etwas warm. Jetzt im Winter, wo viel geheizt wird, die dreckigen Schornsteine gekehrt werden und der Schornsteinfeger richtig schwarz wird, da haben wir auch die traditionelle Zunftkleidung an.

Mythos: Schornsteinfeger anfassen bringt Glück

SWR1: Bringt es Glück, wenn die Kunden Sie anfassen und dann vielleicht sogar ein bisschen Ruß am Finger haben?

Klein: Ja, definitiv! Und wenn wir dreckig sind, machen wir auch sogar schon mal unsere Kunden schwarz. Manche möchten dann einen schwarzen Strich im Gesicht haben. Da ist auch mal eine Umarmung drin, oder sie möchten an dem goldenen Knopf drehen oder über die Schulter spucken. Egal was, Hauptsache es macht glücklich!

Beruf mit Glück: Arbeiten als Schornsteinfegerin

SWR1: Was bedeutet für Sie denn Glück?

Klein: Zufriedenheit, die spielt eine große Rolle dabei und ich glaube, das ist auch das Schwierige heutzutage in der Gesellschaft. Bei allem materiellen, was immer mehr wird, wird die Unzufriedenheit trotzdem immer größer. Ich glaube, manchmal muss man sich besinnen, um einfach zufrieden zu sein. Und dann kommt das Glück von ganz allein.

Schornsteinfeger Klein bringt am Freitag, den 13. Glück

SWR1: Haben Sie am Freitag den 13. eine Glücksbotschaft für uns?

Klein: Liebe SWR1 Hörer. Ihr braucht keine Angst haben, heute am Freitag den 13.. Heute sind viele Schornsteinfeger extra für euch unterwegs und bringen euch Glück und Glück verdoppelt sich immer dann, wenn man es teilt!

Das Gespräch führte Michael Lueg.

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