Eberhard Hartelt ist Vorsitzender des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd. Im SWR1 Interview erklärt er uns, wo er die gestiegenden Preise besonders merkt: "Besonders bei allem, was mit Energie zu tun hat."
Diesel sei sehr viel teurer geworden, Düngermittelpreise haben sich vervierfacht und Verpackungen seien massiv teurer geworden.
Findet heimisches Obst und Gemüse keine Abnehmer?
"Spargel und Erdbeeren sind sehr problematisch", sagt Hartelt. Er hat beobachtet, dass sich Verbraucher eher auf Grundnahrungsmittel konzentrieren. Bei Genussnahrungsmitteln werde aktuell eher gespart.
Ziel ist ein Beitrag zur Hungerhilfe
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat Hilfen für Landwirte zugesagt. Um die Weizenproduktion voranzutreiben, soll unter anderem eine EU-Verordnung verschoben werden.
Das Exportgeschäft alleine sei laut Eberhard Hartelt aber zu wenig. "Es fehlt auf den Weltmärkten, vornehmlich in Ostafrika und in allen hungernden Ländern, dringend an Weizen", erklärt er. In erster Linie gehe es den deutschen Bauern darum, ihren Beitrag zur Hungerhilfe zu leisten.
Das ist letztendlich auch eine Maßnahme, um Geld zu verdienen und dem massiven Höfesterben der letzten Jahrzehnte entgegenzuwirken.
Wie schauen deutsche Landwirte in die Zukunft?
"Was mir große Sorgen macht, ist die Diskussion, dass bei Nahrungsmitteln gespart wird", sagt Hartelt. Es bedeute weniger Einnahmen für Bauern bei höheren Produktionskosten. Unklar ist für Hartelt, von wem diese getragen werden.
Von den Landwirten selbst können die Kosten nicht getragen werden. Das hat Folgen. "Es wird dazu führen, dass viele unserer Betriebsnachfolger entweder nicht antreten oder sogar aussteigen", befürchtet Eberhard Hartelt.
Das Gespräch führte Michael Lueg.