Recherche der Stiftung Warentest und des SWR

Schwachstellen in der Kindersicherung von Apple

Stand

Apple-Geräte wie iPhones, iPads und Macs, bieten eine Vielzahl von Funktionen, um Kinder vor schädlichen Inhalten und übermäßiger Bildschirmnutzung zu schützen. Doch Recherchen der Stiftung Warentest und des SWR haben nun gezeigt, dass es bei den Kinderschutz-Funktionen von Apple erhebliche Schwachstellen gibt.

Besonders alarmierend: Kinder können sowohl die von Eltern festgelegten Zeitlimits umgehen als auch auf gewaltverherrlichende oder sehr stark sexualisierte Inhalte zugreifen, die für ihre Altersgruppe ungeeignet sind. Worauf Eltern achten können, um ihre Kinder dennoch wirksam zu schützen, weiß Martin Gobbin von der Stiftung Warentest.

Kindersicherung: Apples Altersfilter

Ein zentrales Problem ist, dass die Altersfilter, die Eltern zum Schutz ihrer Kinder einstellen können, nicht immer zuverlässig greifen. So konnten die Tester gewalttätige Videos – wie Folterszenen aus Horrorfilmen, Unfallaufnahmen, wo Menschen verletzt werden oder vielleicht sogar sterben oder auch stark sexualisierte Inhalte, wie frauenverachtende Rap-Videos – problemlos in der App von YouTube abspielen. Ohne, dass der Altersfilter eingeschritten ist. Das alles war ohne Umgehung möglich.

Für Eltern, die glauben, ihre Kinder durch solche Filter zu schützen, ist das ein beunruhigendes Ergebnis.

Kindersicherung: Apples Zeitlimit

Ein weiteres Problem ist die Apple-eigene Funktion "unterstützender Zugriff", mit der es Kindern problemlos möglich ist, von Eltern gesetzte Zeitlimits zu umgehen. So können sie auch dann weiter chatten oder spielen, wenn die festgelegte Zeit bereits überschritten wurde. Die Funktion ist urspünglich als vereinfachter Modus für beispielsweise ältere Leute gedacht.

Ungewollter Nebeneffekt dieses vereinfachten Modus ist, dass eben bestimmte Vorgaben von den Eltern einfach ignoriert oder überschrieben werden. Und das heißt dann eben, dass das Kind zum Beispiel die ganze Nacht chatten oder spielen kann, obwohl die Eltern gesagt haben, [...] um 20 Uhr ist Schluss.

Wie Eltern ihre Kinder schützen können

Martin Gobbin von der Stiftung Warentest empfiehlt, sich intensiv mit den Bildschirmzeit-Einstellungen von Apple vertraut zu machen und regelmäßig mit den Kindern zu sprechen, wenn sie am Bildschirm sind. Nur durch eine Kombination aus technischen Schutzmaßnahmen und aktiver pädagogischer Begleitung können Eltern sicherstellen, dass ihre Kinder sicher und verantwortungsbewusst mit digitalen Geräten umgehen.

Öfter mal zugucken, Fragen stellen, mitspielen, gemeinsam nutzen. Das baut Vertrauen auf und gerade mit älteren Kindern kann man auch Vereinbarungen treffen. Und man sollte dabei besprechen, welche Sanktionen drohen, wenn jemand schummelt.

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Stand
Das Gespräch führte
Hanns Lohmann
Gespräch mit
Martin Gobbin
Onlinefassung
SWR1