Der Dresdner Comedian, der bürgerlich Michael Haubold heißt, erzählt im SWR1 Interview von den Dreharbeiten zum neuen Film "Olaf Jagger" und was er sich von Mick Jagger wünscht.
SWR1: Hallo Olaf Schubert – oder ab jetzt "Olaf Jagger"?
Olaf Schubert: Beides, Hauptsache Olaf. Da reagiere ich nach wie vor ungebremst.
SWR1: Alles hat ja mit einem Kellerfund angefangen. Sie entdecken ein Interview, das Ihre verstorbene Mutter für das DDR-Jugendradio "DT64" mit Mick Jagger geführt hat. Und dann war alles klar?
Schubert: Ja, erst mal weniger. Also erstmal Verwirrung, dann aber natürlich auch der Wille zu ergründen, warum. Und warum hat sie mir nichts berichtet? Und als Medienmensch hat man dann natürlich immer auch gleich die Idee: Mensch, nimm doch mal jemand mit einer Kamera mit.
SWR1: Der Film geht ja auf Wahrheitssuche. Wieviel Anspruch auf Wahrheit hat er denn?
Schubert: Wir haben das mal versucht mathematisch auszurechnen. Er hat ziemlich genau 70 Prozent Wahrheitsanteil und 60 Prozent – die sind noch auf der Suche nach der Wahrheit.
SWR1: Bei der Vatersuche ziehen Sie wirklich alle Register. Da kommen Zeitzeugen zu Wort, Musikgrößen wie Toni Krahl von der ostdeutschen Gruppe "City" und der Rammstein-Drummer Christian "Flake" Lorenz. Wer hat Sie am meisten beeindruckt?
Schubert: Eigentlich alle.
Wenn die ganzen Musiker alle mal ins Plaudern kommen, da werden schon auch interessante Geschichten aus der Tüte herausgezaubert. Da habe ich noch einiges nachzuholen.
SWR1: Die kennen ja das Backstage-Leben ...
Schubert: Ja, aber in meinem Backstage-Leben – das will niemand wissen, wie es dort ist – nicht mal ich. Ich versuche, das ganz schnell immer wieder zu vergessen.
SWR1: Da könnten Sie von Ihrem Papa ein bisschen was lernen ...
Schubert: Das stimmt, da habe ich noch einiges nachzuholen. Aber er kann natürlich auch was von mir lernen. so ist es ja nicht.
SWR1: Wie klingt das, wenn Sie etwa "Satisfaction" singen?
Schubert (singt): Satisfaction, ohohhh...
Eigentlich fänd ich es gut, wenn er sich jetzt auf die Suche machen würde nach mir.
SWR1: Uns hat ja noch etwas ins Grübeln gebracht. Wikipedia behauptet ja, Olaf Schubert wäre nur ein Künstlername und der Vorname gar nicht Olaf. Sondern wir beide hätten den gleichen Vornamen, nämlich Michael. Und Mic ist ja auch nur die Kurzform von Michael.
Schubert: Vielleicht bist du ja noch meine Schwester, zuzüglich. Michaela, Mick, Michael und Michaela.
SWR1: Was sagt eigentlich Mick Jagger zum Vaterschaftsfilm?
Schubert: Eigentlich fänd ich es gut, wenn er sich jetzt auf die Suche machen würde nach mir, dass der irgendwie mal durch Detmold trampt und irgendwie nach so einem Liedermacher fragt.
SWR1: Wenn er uns jetzt zuhört — und das machte er sowieso regelmäßig, wenn er in Deutschland ist: Melden Sie sich bei SWR1, lieber Mick Jagger. Wir stellen den Kontakt her.
Schubert: Was soll jetzt noch schiefgehen?
SWR1: Nix.
Das Gespräch führte SWR1 Moderator Michael Lueg.
Weitere Informationen
- Der Film "Olaf Jagger" läuft ab 6. April in den Kinos.
- Mehr Infos über Olaf Schubert auf seiner Homepage.