Zerknülltes Geschenkpapier liegt neben einem Weihnachtsbaum auf dem Boden (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Karl-Josef Hildenbrand)

Nachhaltige Weihnachten

So reduzieren Sie den Feiertagsmüll

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Mit Geschenkpapier- und Essensresten ist Weihnachten oftmals eine Gratwanderung zwischen besinnlich und Ressourcenverschwendung. Doch die Feiertage müssen keine Umweltsünde sein.

Geschenkpapier mal anders

Das schlechte Gewissen beginnt mitunter bereits vor dem Fest, wenn es an das Einpacken der Geschenke geht. Dabei stellt sich die Frage: Muss ich in Plastik eingeschweißtes Geschenkpapier kaufen, das ohnehin aufgerissen und weggeschmissen wird? Nein.

Wer kein Geschenkpapier kaufen möchte, kann Geschenke in eine alte Zeitung oder einen schönen Stoffbeutel einpacken. Auch selbstgehäkelte Verpackungen oder bestickte Beutel sind eine schöne Alternative. Wenn es doch klassisches Geschenkpapier sein soll, kaufen Sie gerne ein Papier aus recyceltem Material.

Je nachdem, wie wild das Auspacken verläuft, kann das Papier im Anschluss aufbewahrt werden. So kann es im nächsten Jahr erneut zum Einsatz kommen. Das funktioniert mit Schleifen und Geschenktüten genauso gut.

Online ist nicht immer besser

Es ist nicht lange her, dass Deutschland 2019 im Pro-Kopf-Papierverbrauch den Spitzenplatz unter den G20 Ländern belegte. 241,7 Kilogramm habe jeder Deutsche laut Bundesregierung damals im Schnitt verbraucht. Der hohe Wert lag vor allem daran, dass immer mehr Menschen in Deutschland im Internet bestellen und diese Ware für den Transport verpackt werden muss.

Durch die Corona-Pandemie hat der Onlineversand deutlich zugenommen. Wer die Möglichkeit hat, vor Ort in einen Laden zu gehen, sollte diese Option auch in Zeiten von Corona in Betracht ziehen. Das spart Versandverpackungen. Zusätzlich kommt ein Kauf in einem lokalen Shop den kleinen Betreibern und der eigenen Region zugute. Die haben es schließlich seit der Pandemie ohnehin schwer genug.

Eine Frau packt ein Weihnachtsgeschenk in einen Stoffbeutel ein. Man sieht nur ihre Hände. Der Beutel ist weihnachtlich bestickt (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Christin Klose)

Dem Weihnachtsbaum ein Leben schenken

In viele deutsche Wohnzimmer gehört im Dezember ein Weihnachtsbaum. Das gemütliche Leuchten der Kerzen und das gemeinsame Schmücken mit den Kindern oder Enkeln möchte man nicht missen – auch nicht für den Umweltschutz. Das muss auch gar nicht sein.

In immer mehr deutschen Städten gibt es die Möglichkeit, Weihnachtsbäume im Topf zu mieten. Dadurch bleiben die Bäume am Leben und können wiederverwendet werden. So muss niemand auf einen Weihnachtsbaum verzichten. In Mainz können Christbäume zum Beispiel über die Weihnachtsbaumfreunde von Thomas Müller gemietet werden.

Weihnachtsbaum zum mieten: Jemand trägt eine Tanne mit einer Wurzel am Stamm über die Straße. Der Baum soll später wieder eingepflanzt werden (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Piroschka van de Wouw)

Außerdem gibt es die Möglichkeit, Bäume mit Wurzeln zu kaufen. Diese können dann im Frühjahr in den Garten umziehen und dort weiterwachsen.

Wer doch einen klassischen Weihnachtsbaum gekauft hat, sollte ihn nach dem Fest richtig entsorgen. Nicht im Hausmüll, sondern auf Sammelplätzen oder am Straßenrand.

Resteessen statt Essensreste

Ganz egal was an den Feiertagen auf den Tisch kommt, es ist meist viel zu viel. Damit nach dem Festmahl nicht fleißig der Rest- und Biomüll gefüllt werden müssen, lohnt es sich, etwas vorauszudenken.

Machen Sie sich schon beim Planen des Festmahls Gedanken um die Resteverwertung. Aus vielen Zutaten können auch an den folgenden Tagen noch leckere Gerichte gezaubert werden. Ganz einfach sind zum Beispiel Reste-Suppen. Dadurch sparen Sie unter Umständen der Einkauf für eine gesamte Mahlzeit. Super für die Umwelt und für Ihren Geldbeutel.

Leute beim Weihnachtsessen (Foto: Colourbox)

Wer auf Tierwohl und den eigenen CO2-Fußabdruck achten möchte, sollte überlegen, ob es wirklich an allen Feiertagen Braten oder Entenkeule sein muss. Auch Gemüse kann festlich zubereitet werden. Und ganz ehrlich, am besten schmecken doch eh die Knödel. Darüber hinaus gibt es viele vegetarische und vegane Rezeptideen für Weihnachten: Ein Nussbraten schmeckt nicht nur köstlich, sondern ist auch mal etwas Neues.

Auch beim Einkauf kommen wieder Verpackungen ins Spiel. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, greift auf das Sortiment in einem Unverpacktladen zurück. Unabhängig davon gibt es auch in herkömmlichen Supermärkten oft unverpackte Alternativen, zumindest bei Obst und Gemüse.

Nachhaltige Geschenkideen

Auch bei Geschenken kann auf Nachhaltigkeit geachtet werden. Eine gute Idee sind Zeitgeschenke. Verschenken Sie Gutscheine für ein gemeinsames Erlebnis, einen Ausflug oder eine Aktivität.

Wer Wert darauf legt, einen Gegenstand verpacken zu können, kann seine Kreativität ausleben. Es muss nicht immer etwas gekauftes sein. Wie wäre es mit einem selbstgemischten Backmix, einer eigenen Marmelade oder einem individuellen Badesalz?

Selbstgemachte Backmischung im Glas zusammen mit Weihnachtsdekoration vor weißem Hintergrund (Foto: Colourbox,  Jürgen Brochmann)

Achten Sie bei gekauften Produkten auf nachhaltige, recycelte Materialien, sowie faire und regionale Herstellung. So können Sie auch hier der Umwelt etwas Gutes tun.

Oder verschenken Sie einen Spendengutschein. Damit kann einem Herzensmenschen eine Freude gemacht werden, die gleichzeitig gut für die Allgemeinheit ist. Denn was wäre Weihnachten ohne ein bisschen Nächstenliebe.

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