Gemessen an den Gesamtkosten der Pandemie seien die Kosten für die Impfungen sehr gering. Die Impfstoffe sparten Geld. Deshalb, so Lauterbach im SWR weiter, müsse Impfstoff von hoher Qualität bereitgestellt werden - auch wenn dieser pro Impfdosis zehn Euro und mehr koste.
Es mache keinen Sinn, auf ein günstigeres Produkt zu warten, wie zum Beispiel den Impfstoff von Astra Zeneca. Dieser koste nur etwa ein Zehntel des Biontech-Impfstoffs, erklärte Lauterbach. "Ich glaube, dass das möglicherweise auch bei der Europäischen Union schon ein Gedanke zu viel gewesen ist, ob da nicht noch billigere Impfstoffe kommen."
Kampf gegen Corona: "Derzeit zu wenig Impfdosen"
Fest stehe, so der SPD-Gesundheitsexperte, dass es derzeit zu wenig Impfdosen gebe. "Wir werden in der ersten Runde bis Ende März etwa fünf Millionen Menschen impfen können." Das reiche nicht einmal, um alle Menschen der höchsten Risikostufe mit dem Schutz abzudecken. Er gehe davon aus, dass auch über Monate der Impfstoff nicht reichen werde - gemessen an der Zahl der Impfbedürftigen und Impfwilligen.
Impftempo "sehr relevant" mit Blick auf Coronavirus-Mutation
Mit Sorge sehe er die aufgetretenen Virus-Mutationen, sagte Lauterbach. Kein Experte habe mit dieser rapiden Entwicklung gerechnet. "Das macht natürlich Sorge, weil wir in einen Wettlauf eintreten zwischen Impfung und der Mutationsrate des Virus."
Bislang seien wohl die entwickelten Impfstoffe mit allergrößter Wahrscheinlichkeit auch gegen die Mutationen wirksam. Das müsse aber nicht so bleiben. Wenn nicht schnell genug geimpft werde, könne es sein, "dass dann so viele Mutationen entstanden sind, dass der ursprüngliche Impfstoff gegen die neue Mutation nicht mehr vollständig wirkt. Daher ist das Impftempo sehr relevant."