Wir haben mit Frank Eickmann, Sprecher des Landesapotheker-Verbands, über die Vergabe gesprochen.
SWR1: Wer genau hat Anspruch auf die FFP2-Masken?
Frank Eickmann: Grundsätzlich haben alle Menschen über 60 einen Anspruch, unabhängig ihres Versicherungsstatus. Hinzukommen besonders schützenswerte Risikopatienten. Das sind Menschen mit Vorerkrankungen, zum Beispiel mit Diabetes Typ 2, einer Herzinsuffizienz, Demenzerkrankte Patienten und auch besondere Risikogruppen, wie zum Beispiel Frauen mit einer Risikoschwangerschaft. Alle die haben Anspruch auf die drei kostenfreien FFP2-Masken, die es noch bis in die erste Januarwoche 2021 hinein geben wird.
SWR1: Und die Menschen bekommen sie einfach in der Apotheke?
Eickmann: Menschen, die über 60 sind, weisen sich in der Apotheke mit ihrem Personalausweis aus. Vorerkrankte geben dort eine Eigenerklärung ab. Die kann in der Apotheke wahlweise entweder mündlich oder auch schriftlich auf einem Formblatt entgegengenommen werden. Das werden die Apotheken auch unterschiedlich handhaben. Aber der klare Apell des Bundesministers Spahn ist, dass das kein Freifahrtschein für Apotheken-Hopping ist. Jeder sollte so fair sein und nur seine Masken abholen, wenn man bezugsberechtigt ist.
SWR1: Was ist an den FFP2-Masken deutlich besser, als an den Stoffmasken?
Eickmann: Es geht um partikelfiltrierende Masken, wie unter anderem auch die FFP2-Masken. Es sind im Rahmen dieser Abgabe aber auch noch weitere Masken aus Kanada oder den USA abgabefähig, die nicht FFP2 sind, aber einen vergleichbaren Schutz bieten. Das Besondere an diesen hochwertigeren Masken ist, dass sie nicht nur ein Spuckschutz sind - wie wir das vom normalen Mund-Nasen-Schutz kennen -, sondern dass sie tatsächlich über die Filterwirkung das Ansteckungsrisiko sowohl für den Träger, als auch für das Gegenüber deutlich minimieren. Das sind also höherwertige Masken und damit auch ein besserer Schutz.
SWR1: Diese Masken kann man nicht waschen - wie lange kann man sie nutzen?
Eickmann: Es ist an den Feiertagen nicht davon auszugehen, dass die Person diese Maske den ganzen Tag trägt. In der Tat ist es so, dass diese Masken in großen Teilen nicht wieder aufbereitbar sein werden, sondern irgendwann dann auch Wegwerf-Artikel sind. Man kann sie schon über mehrere Stunden tragen. Achten Sie besonders darauf, dass die Maske nicht durch den Atem durchfeuchtet ist. Ansonsten gibt es die Empfehlung, nachdem man die Maske abgesetzt hat, sie mit einem Sprüh-Desinfektionsmittel zu reinigen und danach in Ruhe trocknen zu lassen. Legen Sie sie auf keinen Fall dafür in den Backofen oder die Mikrowelle. Das zerstört die Maske und aufgrund der Desinfektion gibt es eine zusätzliche Brand- und Explosionsgefahr. Wenn man die drei abgegebenen Masken umschichtig trägt, kann man sie auch über die Festwochen nutzen.