Wie man Elektroschrott vermeiden kann  (Foto: dpa Bildfunk, Picture Alliance)

Leihen, mieten, reparieren

So vermeiden Sie Elektroschrott

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AUTOR/IN
Stefanie Peyk

Sie liegen in Schubladen oder stapeln sich im Keller: alte Elektrogeräte. Mit diesem Tipps können Sie unnötigen Elektromüll vermeiden.

2019 entfielen auf jeden Deutschen im Schnitt mehr als 19 Kilogramm Elektroschrott, von Handy oder Tablet bis zur Waschmaschine. Nur knapp die Hälfte wird bei Sammelstellen abgegeben. Das geht auch ökologischer: Vor dem Neukauf checken: brauche ich das wirklich? Wenn ständig neue Geräte hergestellt werden, dann frisst das Unmengen an Rohstoffen und Energie - schlecht für die Umwelt.

Leihen oder mieten statt kaufen

Überlegen Sie, ob Sie manche Geräte auch ausleihen können. Vielleicht leiht Ihnen die Nachbarin ihren Lötkolben. Dafür können Sie ihr demnächst mal Ihr Waffeleisen borgen. Sie können auch Anfragen oder Angebote auf Nachbarschafts- und Verleih-Plattformen posten, zum Beispiel auf nebenan.de

Reparieren liegt im Trend

Was kaputt ist, muss nicht kaputt bleiben. Wer sich nicht selbst an die defekte Spülmaschine traut, kann Profis beauftragen. Die Deutsche Umwelthilfe empfiehlt die Suche über meinmacher.de Kostengünstiger ist es allerdings, erst mal im Netz nach Reparatur-Tipps zu suchen. Verschiedene Plattformen bieten Anleitungen zur Reparatur von häufig vorkommenden Defekten.

Wer’s alleine nicht schafft, kann auch ins lokale Repair-Café gehen. Ehrenamtliche helfen mit Wissen und Können weiter. Hand anlegen muss aber jeder selbst. Eine Übersicht über Repair-Cafés in Ihrer Nähe gibt es auf reparatur-initiative.de Achtung: Wegen der Pandemie kann nicht jeder Repair-Treff wie gewohnt stattfinden. Am besten direkt vor Ort nachfragen.

Gebraucht geht vor neu

Wozu ein fabrikneues Notebook kaufen, wenn es genutzte viel günstiger gibt? Manche Händler verkaufen sogenannte Refurbish-Ware. Gebrauchte Elektro-Geräte werden überholt und wieder in Stand gesetzt.

Wenn Sie selbst ein altes Notebook haben, das Sie nicht mehr nutzen, können Sie es über das Projekt ReUse Notebook kostenlos einschicken. Dort werden die Daten gelöscht und das Gerät wird wiederverwendet oder recyclet.

Beim Neukauf auf Qualität achten

Informieren Sie sich vor dem Kauf über seriöse Produkttests, etwa die der Stiftung Warentest oder von Ökotest. Achten Sie darauf, dass es bei technischen Problemen ein guten Support gibt und dass sich die Geräte möglichst gut reparieren lassen. Die Website iFixit hat Smartphones, Tablets und Laptops danach bewertet, wie leicht sie zu reparieren sind.

Auch Politik ist gefragt

Möglichst alle Elektro- und Elektrogeräte sollten reparierbar sein - und zwar über Jahre. Dazu gehört auch, dass Ersatzteile lange verfügbar und erschwinglich sind. Und dass Hersteller mit Infos zur Wartung und Reparatur rausrücken. Bisher gibt es dazu wenig rechtliche Vorgaben. Forscher des Öko-Instituts schlagen außerdem vor, dass Hersteller eine Mindestlebensdauer angeben müssen. Dann würde auf dem Laptop stehen: hält ab Verkauf mindestens so und so viele Jahre. Oder ein Akku hält mindestens so und so viele Ladezyklen. Wenn er das nicht schafft, könnte der Kunde vom Hersteller Ersatz verlangen. Das wäre ein echter Anreiz für die Hersteller, wirklich langlebige Geräte zu verkaufen.

Damit die Sammelquoten beim Elektroschrott steigen, schlägt die Deutsche Umwelthilfe ein Pfand auf Handys vor. Dann würden nicht mehr Millionen davon in deutschen Schubladen ungenutzt rumliegen.

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Stefanie Peyk