Radeln ist beliebter denn je. Und wer selbst Hand anlegt, der spart Zeit und Geld. Wir zeigen euch, welches Werkzeug ihr in jedem Fall für die nächste Fahrrad-Wartung oder -Reparatur zur Hand haben solltet.
Grundausstattung: Werkzeug fürs Fahrrad
Zur Grundausstattung gehört auf alle Fälle ein Steckschlüsselkasten. Der sollte eigentlich grundsätzlich in keinem Haushalt fehlen. Ob Sechskant-, Kreuzschlitz-, Torx- oder ein einfacher Schraubaufsatz – hier findet man für die beigelegte Ratsche und den Schraubendreher schon mal die gängigen Größen, die man für viele Fahrradreparaturen braucht. Beispielsweise kann man damit die Höhenverstellung vom Sattel vornehmen oder die entsprechende Schraube anziehen, wenn das Schutzblech klappert.
- Werkzeug für einen platten Reifen
- Ventiladapter
- Fahrradpumpe
- Werkzeug für eine gerissene Kette
- Werkzeug für ein defektes Pedal
- Weitere Tipps
Ihr erinnert euch vielleicht noch dunkel: Nachdem der Schlauch ausgebaut war, hieß es aufpumpen und im Wassereimer nach der undichten Stelle suchen. Danach ging es weiter mit trocknen, Stelle aufrauen, Klebstoff aufbringen, spezielles "Pflaster" aufbringen und nach dem Trocknen darauf hoffen, dass die Luft jetzt im Schlauch bleibt.
Ganz ehrlich: Spart euch diese zeitaufwändige Prozedur mit Flickzeug und legt euch zu Hause einen kleinen Vorrat mit den passenden Schläuchen für euer Fahrrad an. Für einen Ersatzschlauch werden um die 6 Euro fällig und der hält dann auch garantiert den Luftdruck im Reifen.
Um einfach an den Schlauch zu kommen, hilft ein Reifenheber. Das abgerundete Werkzeug unterstützt beim Ablösen des Mantels von der Felge, ohne Schäden zu hinterlassen.
Das Ventil ist sozusagen das Verbindungsstück von Luftpumpe und Schlauch. Gängig sind drei Varianten: Autoventil, Dunlop-Ventil und französisches Ventil. Wer im Haushalt verschiedene Reifen mit unterschiedlichen Ventilen aufpumpen muss, aber nur einen Aufsatz auf seiner Luftpumpe hat, kann einen entsprechenden Ventiladapter nutzen.
Adapter gibt es beispielsweise vom französischen Ventil auf ein Dunlop- oder Autoventil oder von Auto- auf Dunlop-Ventil. Besonders nützlich ist dieser Adapter, wenn am Fahrrad ein Autoventil verbaut wurde und man zum Aufblasen nicht immer zur Tankstelle fahren möchte.
Die Fahrradpumpe
Essenziell für jeden Fahrradbesitzer, ob er nun gerne selbst an seinem Fahrrad schraubt oder nicht, ist eine gute Luftpumpe. Bei Pumpen mit nur einem Ventilaufsatz helfen im Notfall die bereits genannten Adapter weiter. Wer alle Anschlüsse haben möchte, legt sich gleich eine große Version als Standpumpe mit Druckmessgerät (Manometer) und einem Pumpenkopf mit den drei Ventilarten zu.
Die Kette ist extremen physikalischen Belastungen ausgesetzt. Wenn sie reißt, kann man die Fahrradkette mit Hilfe eines Kettennieters wieder verbinden. Gegebenenfalls defekte Kettenglieder können damit entfernt oder die Kette verkürzt werden.
Wenn eine Kette verschlissen ist, sollte man sie rechtzeitig wechseln. Wartet man damit zu lange, können auch die hintere Kassette und die vorderen Kettenblätter in Mitleidenschaft gezogen werden. Ist das der Fall, müssen alle Teile ausgewechselt werden. Wer sich unsicher ist: Zum Testen gibt es eine sogenannte Kettenverschleißmesslehre, die einem anzeigt, ob eine neue Kette fällig ist.
Defektes Pedal
Gerade bei neuen Fahrrädern aus dem günstigeren Segment werden gerne Pedale aus Kunststoff verbaut. Wer kräftig in die Pedale tritt, dem kann es passieren, dass von der Trethilfe schnell nur noch die Metallteile übrig bleiben. Ein Austausch lässt sich mit einem Pedalschlüssel gut bewerkstelligen. Das gilt insbesondere, wenn die Befestigung schon etwas eingerostet ist, oder fest im Gewinde sitzt – dann hilft die bessere Hebelwirkung aufgrund des längeren Griffs.
Alternativ funktioniert auch ein Maulschlüssel. Um Pedale zu lösen, benötigt man in den meisten Fällen die Größe 15 und einen Innensechskant. Tipp: Um den Hebel zu verlängern, kann man auch ein passendes Metallrohr auf den Maulschlüssel aufstecken. Wer für alle Fälle gerüstet sein möchte, kauft sich gleich einen ganzen Maulschlüssel- und Innensechskant-Satz.
Wenn es doch mal klemmt
Sollte es an der ein oder anderen Stelle mal klemmen, nutzt einem ein einfacher Gummihammer. Das Material verhindert beim Schlagen, dass an der entsprechenden Stelle Schäden entstehen. Zur Not tut es auch ein Metallhammer. Aber Achtung: Die Fläche, die man damit bearbeitet, sollten unbedingt mit einem alten Tuch oder Socken geschützt werden.
Es sieht aus wie ein dickes Taschenmesser – ein Multitool kann aber viel mehr. Neben den üblichen Schraubaufsätzen, gibt es auch Varianten, an denen man unter anderem Werkzeuge für eine Kettenreparatur ausklappen kann.