Für ihre Studie haben die Wissenschaftler rund ein Dutzend beliebter Sonnencremes gekauft und diese künstlich altern lassen. Ergebnis: Nach einem Jahr ist aus dem Sonnenschutzfilter Octocrylen das Molekül Benzophenon geworden, das in die Haut eindringen kann.
Gefährliches Benzophenon
Mit schwerwiegenden Folgen, wie Mitautor der Studie Didier Stien erklärt: "Kommt Benzophenon auf die Haut, kann es Ausschläge, Entzündungen oder Überempfindlichkeiten auslösen, aber auch Leberkrebs oder Lymphome. Das war in Tierversuchen der Fall. Das Molekül beeinträchtigt die Schilddrüse und die Fortpflanzungsorgane."
Die Chemikalie steht im Verdacht, auch bei Menschen eine hormonelle und erbgutschädigende Wirkung zu zeigen. Bei einigen der getesteten Sonnencremes wurde nach einem Jahr auch der Grenzwert von zehn Milligramm Benzophenon pro Kilogramm Creme überschritten.
Schon länger unter Verdacht
Chemischer Sonnenschutz galt unter Forschern ohnehin schon als allergieauslösend und als giftig für Korallen. Durch das Auftragen konventioneller Sonnenschutzprodukte können Octocrylen und Oxybenzon ins Wasser gelangen und so das Absterben von Korallen befördern, sowie die sogenannte "Korallenbleiche" hervorrufen. Der synthetisch hergestellte Sonnenschutz Oxybenzon ist daher auf Hawaii seit diesem Jahr verboten.
Naturkosmetik kann es besser
Wer beim Sonnenbaden keinerlei gesundheitliche Risiken eingehen möchte, sollte also am besten komplett auf Lotionen und Cremes mit chemischem Sonnenschutz verzichten. Französische Forscher fordern ihr Verbot: "Schon jetzt sollten Hersteller auf die Stoffe Octocrylen und Benzophenon verzichten und die Verbraucher beim Kauf auf die Inhaltsstoffe achten.
Alternativen gibt es genug: Sonnencremes mit mineralischen statt chemischen UV-Filtern. Sie enthalten Zink- und Titanoxid. Das gilt als gesundheitlich unbedenklich. Mit dem Griff zur Naturkosmetik verwenden Sie außerdem ein korallen- und rifffreundliches Produkt.
Damit macht Sonne pur an den Ufern von Rhein, Mosel und Ahr garantiert mehr Freude.