Blauer Wellensittich und US-Teddy-Meerschweinchen in einer Minibadewanne (Foto: picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / imageBROKER | Doreen Zorn)

Kühlen, kühlen, kühlen

So helfen Sie Ihren Haustieren bei großer Hitze

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Marcus Netscher
SWR1 Redakteur Marcus Netscher (Foto: SWR, privat - M.Netscher)

Hecheln Hund und Katze an heißen Tagen mehr als sonst? Versuchen Hamster oder Kaninchen mit allen Mitteln ihr Gehege zu verlassen? Dann ist es dem Tier sicher zu warm. Wir sagen Ihnen, wie Sie Ihr Haustier bei großer Hitze am besten versorgen.

Hamster und Kleintiere

Achten Sie darauf, dass die Gehege nicht der prallen Sonne ausgesetzt sind und schaffen Sie künstlichen Schatten, zum Beispiel mit einem Handtuch. Tierärztin Yasmin Diepenbruck aus Bernkastel rät dazu, Kleintieren feuchten Sand oder feuchte Erde in einer Schale ins Gehege zu stellen. "Damit können sich die Nager wunderbar erfrischen," so die Ärztin. Kaninchen lieben kühlende Steine oder Fliesen. Falls möglich hilft auch ein nasser Waschlappen, um die Ohrspitzen zu befeuchten.

Vögel

Papagei genießt Wasserdusche (Foto: dpa Bildfunk, Holger Hollemann)
Ara "Columbus" genießt im Weltvogelpark in Walsrode bei überr 30 Grad täglich seine Wasserdusche.

Bieten Sie ein Wasserbad im Käfig an oder besprühen Sie Ihren gefiederten Freund mit einem sehr fein eingestellten Blumensprüher. Dabei darf das Wasser kühl, aber nicht zu kalt sein. Ein Ventilator kann für eine entsprechend kühlende Brise sorgen. Vermeiden Sie dabei aber unbedingt Zugluft.

Katzen

Fliesen- oder Steinböden, eine Ecke im Keller: Katzen suchen sich in der Regel selbst einen kühlen Ort. Putzt sich ihre Katze dann mehr als sonst, ist auch das der Versuch den Körper zu kühlen. Lässt es das Tier zu, können Sie versuchen das Fell regelmäßig auszukämmen oder zu kürzen. Freigänger mit weißen, unpigmentierten Ohren laufen bei zu viel Sonne Gefahr, sich die Ohren zu verbrennen. Das führt zu Entzündungen und letztlich zu Hautkrebs. "Schmieren Sie die Ohren dick mit Sunblocker für Kinder ein," rät Tierärztin Yasmin Diepenbruck. "Alternativ geht auch Zinksalbe."

Tipps für den Hund

Hund im Wasser (Foto: picture-alliance / Reportdienste, Peter Kneffel)
Achten Sie auf sauberes Wasser, wenn Ihr Hund sich in Bächen oder Teichen abkühlt, rät Tierärztin Yasmin Diepenbruck.

Hunde besitzen nur an den Pfoten Schweißdrüsen. Eine Kühlung über die Haut, wie beim Menschen, ist nicht möglich. Um ihren Organismus trotzdem zu kühlen, hecheln Hunde. Die Methodik der so genannten Totraumventilation im Nasen-Rachen-Raum hält die Körpertemperatur konstant. Alle Rassen mit kurzen oder kleinen Nasen, winzigen Rachenräumen oder zu großen Gaumensegeln sind bei Hitze im Nachteil und brauchen oft Unterstützung.

Dann helfen ein kühler Fliesenboden, ein feuchtes Handtuch als kühlender Umschlag oder eine Dusche. Wer einen Garten hat, dem rät Tierärztin Yasmin Diepenbruck zu einem Hundepool. Ein Schwimmgang im See schafft auch Abkühlung. "Wichtig ist, dass das Wasser sauber ist," so die Ärztin. Gerade jetzt im Sommer ist in stehenden Gewässern die Belastung mit Bakterien relativ hoch und sorgt für eine erhöhte Infektionsgefahr. "Nach der Schwimmstunde muss der Hund deshalb gründlich geduscht und schamponiert werden."

"Halten Sie die Mittagsrunde klein," so die Ärztin weiter. Hunde haben empfindliche Pfoten und der Asphalt heizt sich stark auf. "Gehen Sie morgens und Abends raus und bleiben Sie über den Tag wenn möglich drinnen." Bei nordischen Hunderassen empfiehlt die Tierärztin außerdem, im Sommer vorbeugend die wärmende Unterwolle regelmäßig auszukämmen.

Hund – Hitze – Auto

"Bei großer Hitze hat ein Hund nichts im Auto zu suchen, auch keine fünf Minuten," so die Ärztin. Falls Sie doch unterwegs sind, dann lassen Sie den Hund niemals alleine im Fahrzeug zurück! Außerdem ist Vorsicht beim Einsatz der Klimaanlage oder von Ventilatoren geboten. Ihr Tier kann sich sonst schnell erkälten.  

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SWR1 Redakteur Marcus Netscher (Foto: SWR, privat - M.Netscher)