Kirschbaum wird geschnitten (Foto: Colourbox)

Vogelschutz

Hecken, Bäume und Sträucher vor März schneiden

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SWR1 Gartenexperte Hans Willi Konrad erklärt, was es jetzt schon im Garten zu tun gibt, und warum Hecken und Sträucher ab März maximal nur noch in Form gebracht werden dürfen.

Vogelschutz

Er kennt sich aus im Garten: SWR1 Gartenexperte Hans-Willi Konrad  (Foto: SWR)
Er kennt sich aus im Garten: SWR1 Gartenexperte Hans-Willi Konrad

Der Grund, warum Sträucher und Hecken bereits so früh im Jahr geschnitten werden sollten, ist der Vogelschutz. Aufgrund der teilweise bereits frühlingshaften Temperaturen warnt Hans Willi Konrad deshalb vor bereits nistenden und gegebenenfalls sogar früh brütenden Vogelarten. Dieser Schutzgedanke spiegelt sich auch im Bundesnaturschutzgesetz (§39, Abs 5,2 - BNatSchG) wieder.

"Es ist verboten (…) Bäume, die außerhalb des Waldes (…) stehen, Hecken, (…) Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden, auf den Stock zu setzen oder zu beseitigen; zulässig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen."

Was bedeutet das?

Jungvögel im Garten (Foto: Colourbox)
In Hecken und Sträuchern brütende Vögel dürfen durch den Schnitt der Pflanze nicht gestört werden.

Gesetzlich geregelt ist also, dass in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September keine Gehölze, Hecken oder Bäume im eigenen Garten gefällt, radikal be- oder zurückgeschnitten oder komplett entfernt werden dürfen. Natürlich steht es jedem Gartenbesitzer frei, auch nach dem 1. März Hecken, Sträucher und Bäume zu beschneiden. "Dann habe ich aber die Verpflichtung mich zu bremsen, einen gewissen Abstand zu halten und die gegebenenfalls in der Hecke, dem Strauch oder Baum lebenden Tiere nicht zu stören," erklärt Hans-Willi Konrad.

So schneiden Sie ...

PflanzeSchnitt-Tipp
FrühblüherBei Frühlingsblühern unter den Gehölzen (zum Beispiel die Winterkirsche) und Bäumen (zum Beispiel Hasel oder Weide) warten Sie damit bis nach der Blüte.
GeranienWenn die Sommerpflanze so langsam aus ihrem Winterschlaf erwacht, schneiden Sie die Triebe auf zwei bis drei Blattknoten zurück. Dann wachsen sie wieder dicht und kompakt nach.
KübelpflanzenWerfen Sie im Februar mal ein genaues Auge auf die Pflanzen, denn gerade die Wintertriebe sind jetzt besonders gefährdet, von Schädlingen befallen zu werden. Ist dies der Fall, schneiden Sie die entsprechenden Pflanzenteile ab.
KugelbäumeBeispielsweise bei den Trompetenbäumen sollten Sie am Winterende die Triebe auf circa 20 Zentimeter kürzen. Dann wirkt die Krone wesentlich gepflegter und bringt sie in eine akkurate Form.
ObstbäumeDafür ein Tipp: Setzten Sie die Schere hier kurz über einer Knospe bzw. über einer Abzweigung an, damit die Wunden schnell wieder zuwachsen. Ausnahme ist nur der Rhododendron. Hier liegt der optimale Schnitt unter einer Abzweigung.
Oleander und EngelstrompeteAchtung, wer hier die Schere an den Trieben ansetzt, macht das am besten nur mit Handschuhen, denn der Pflanzensaft ist giftig.
RosenEines ist hier wichtig: Zurückhaltung! Strauchrosen müssen nur wenig geschnitten werden. Hier nimmt man sich nur überhängende Zweige und alte Triebe vor. Handelt es sich um ein öfterblühendes Exemplar, kann es auch gerne etwas mehr sein. Bei Kletterrosen nur die vertrockneten Zweige entfernen.
Sommerblühende SträucherWenn Sie einen garantiert frostfreien Tag haben, können Sie bei sommerblühenden Sträuchern - wie zum Beispiel die Apfelbeere oder die Abelie - zur Schere greifen und sie zurückschneiden. Wäre es an einem Tag mit Frost, kann das Holz beim Schneiden splittern.
StachelbeereHier können Sie schon mal die Triebe um zehn Zentimeter einkürzen. Das gilt besonders, wenn im Vorjahr das Gewächs vom Stachelbeermehltau befallen war, denn der Erreger überwintert in den Trieben

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