50 Jahre Woodstock

Gagen Mythos

Stand
AUTOR/IN
Christian Pfarr
Christian Pfarr (Foto: SWR, SWR1 -)

Von allen Rockfestivals der "klassischen" Zeit zwischen 1967 und 1973 war Woodstock unbestritten das legendärste, aber eben nicht das einzige. Der verklärte Blick auf die mythenumwobene dreitägige Schlammschlacht im August 1969 überstrahlt in der kollektiven Erinnerung sogar den von Hippie-Idealen inspirierten Summer of Love samt dem Monterey Pop Festival von 1967.

Lange konnte man lesen, dass etliche der Stars, die in Woodstock aufgetreten sind, keine Gage erhalten haben. Inzwischen sieht es so aus, als hätten alle auftretenden Künstler etwas bekommen. Allerdings – wenn man ehrlich ist: die Gage von 1.375 Dollar für Joe Cocker und seine Band ist eher eine Lachnummer.

Der bestbezahlte Künstler war Jimi Hendrix mit 18.000 Dollar. Überhaupt fühlte sich Jimi Hendrix wie der Star dieses Festivals, und schon aus diesem Grund wollte er als letzter auftreten und der Höhepunkt sein. Hat er auch geschafft, aber er hat sich dabei wahnsinnig verkalkuliert.

Startverzögerung

Eigentlich hätte das Festival ja am Sonntag um 24.00 Uhr beendet sein sollen, aber durch den vielen Regen und die daraus resultierenden Verzögerungen kam es immer wieder zu Verschiebungen. Und so begann der vierte Woodstock-Tag, also Montag, der 18. August, um 0.00 Uhr mit einem Auftritt von Johnny Winter. Um 1.30 Uhr spielten Blood, Sweat & Tears. Um 4.00 Uhr morgens traten Crosby, Stills, Nash & Young auf, um 5.00 Uhr die Paul Butterfield Blues Band, um 6.30 Uhr Sha-Na-Na und dann als letzter Künstler Montag Morgen um 8.30 Uhr Jimi Hendrix. Von den angeblich 400.000 bis 600.000 Zuschauern waren nur noch 40.000 anwesend. Und ob die mitgekriegt haben, wer da auf der Bühne stand, weiß man nicht. Jimi Hendrix hat sich zumindest, was den Auftritt beim Festival anging, verkalkuliert. Bei Film und Platte ist sein Auftritt immer noch der krönende Abschluss.

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Christian Pfarr
Christian Pfarr (Foto: SWR, SWR1 -)