Fast alle Bundesbürger*innen haben jemanden in der Familie, im Freundes- oder Bekanntenkreis, der oder die an Krebs erkrankt ist. Die Belastung ist nicht nur für die Patient*innen enorm.

Häufige Erfahrung
Manchmal leiden die Angehörigen noch stärker unter der Diagnose und der damit verbundenen Ohnmacht. Der Grund: Sie sind nicht in das therapeutische Geschehen involviert, erfahren weniger über die Entwicklung der Krankheit und die unternommenen Maßnahmen. Das erzeugt häufig ein Gefühl der Hilflosigkeit. Doch es gibt mehr Hilfsangebote, als viele Betroffene wissen.
Katrin Scharpf von der Psychoonkologie der Universitätsklinik Mannheim beschreibt, wie sie und ihr Team Angehörige unterstützen. Viele hätten das Bedürfnis, sich - einmal ohne Rücksicht auf die Erkrankten - alles von der Seele zu reden, was sie umtreibt. Und dann professionellen Rat zu bekommen, wie sie emotional mit der Erkrankung ihres geliebten Menschen besser klarkommen, welche praktischen Maßnahmen im konkreten Fall Sinn machen und welche nicht.
Beispielhafte Geschichten
Hilfreich ist es auch, die Erfahrungen von anderen Betroffenen zu hören oder zu lesen.
Ein Buch, das Autor Rocco Thiede und die Deutsche Krebshilfe gerade herausgegeben haben, beschreibt elf Schicksale von Angehörigen. Zum Teil erzählen die Autor*innen ihre eigenen Geschichten, wie Stefan Braun von der Süddeutschen Zeitung. Ihm half das Engagement seines Hausarztes und der Logopädin, aus der verbliebenen Zeit mit seinem kranken Vater das Beste herauszuholen.
„Wir sind für Dich da – Krebs und Familie, elf Reportagen“ heißt das Buch, das im Herder Verlag erschienen ist. Es kostet 18 Euro, ein Euro davon geht an die gemeinnützige Arbeit der Deutschen Krebshilfe.
Hilfsangebote auf einen Blick
Wer lieber selbst mit anderen Betroffenen sprechen und sich austauschen möchte, findet in zahlreichen Städten Selbsthilfegruppen für die Angehörigen von Krebserkrankten: zu finden über die Deutsche Krebsgesellschaft, die alle Hilfsangebote gebündelt hat.
Doppelt getroffen – krebskrank in Corona-Zeiten
Die Patient*innen selbst erleben während der Pandemie eine besondere Härtesituation. Da sie durch das Corona-Virus besonders gefährdet sind, müssen sich viele zusätzlich isolieren.
Wie es dennoch zu schaffen ist, den Mut nicht zu verlieren, zeigt ein SWR-Film "Doppelt getroffen" am 7. Februar im Ersten, der ab sofort in der ARD-Mediathek zu sehen ist.

Der Standpunkt in SWR1 Sonntagmorgen:
Nach den Empfehlungen des Ethikrats - Vorteile für Geimpfte? Ein Pro von Leonore Kratz und ein Contra von Martin Bohne:
Gegen die Kontaktlosigkeit - Kirchliche Jugendarbeit unter den aktuellen Beschränkungen